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Israel erwägt Gefangenenaustausch

Israel ist politischen Kreisen zufolge grundsätzlich zu einem Gefangenenaustausch mit der Hisbollah-Miliz bereit. Verhandlungen laufen über die libanesische Regierung.

Allerdings müssten die Verhandlungen über die libanesische Regierung laufen, Gespräche mit der radikal-islamischen Hisbollah seien ausgeschlossen, sagte ein israelischer Spitzenpolitiker, der nicht namentlich genannt werden wollte, am Donnerstag.

Zunächst müssten die beiden von der Hisbollah entführten israelischen Soldaten an die Regierung in Beirut übergeben werden, sagte der Politiker. Dann könne auch die Freilassung von libanesischen Gefangenen in Israel diskutiert werden. Es sei jedoch wahrscheinlich, dass auch die Gespräche mit der libanesischen Regierung über einen Vermittler geführt würden. Israel habe diese neue Position schon am Mittwoch UNO-Generalsekretär Kofi erläutert.

Bisher hat die israelische Regierung einen Gefangenenaustausch stets abgelehnt. Die Hisbollah fordert die Freilassung Tausender in Israel inhaftierter Aktivisten. Die Entführung der Soldaten Mitte Juli war der Auslöser für die Offensive der israelischen Armee gegen die Hisbollah im Libanon gewesen. In dem rund einen Monat dauernden Krieg kamen mehr als 1.200 Menschen ums Leben.

Die Menschenrechtsorganisation amnesty international (ai) forderte unterdessen die EU-Außenminister vor ihrem informellen Treffen am Freitag im finnischen Lappeenranta dazu auf, Menschenrechtsverletzungen im Libanon-Krieg zu untersuchen. Eigene Untersuchungen von amnesty international würden nämlich daraufhindeuten, dass Kriegsverbrechen auf beiden Seiten begangen wurden, hieß es seitens der Organisation am Donnerstag.

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