Die IS-Miliz hatte im Juni 2014 ein “Kalifat” in großen Teilen Syriens und des Irak ausgerufen, nachdem sie in einer Blitzoffensive die irakische Armee und die kurdischen Truppen bis vor Erbil und Bagdad zurückgedrängt hatte. Seit 2015 sind die Jihadisten aber auf dem Rückzug, und zuletzt wurden sie im Irak und Syrien aus einer Stadt nach der anderen vertrieben.
IS verlor Stadt um Stadt
Nach Tikrit, Ramadi und Falluja verlor die Extremistengruppe im Juli auch die nordirakische Großstadt Mosul. In kurzer Folge fielen danach die irakischen Städte Tal Afar und Hawija an die Regierungstruppen, und im Oktober nahm ein kurdisch-arabisches Bündnis nach viermonatiger Belagerung auch die syrische IS-Hochburg Raqqa ein.
Die Kämpfe verlagerten sich daraufhin auf die syrisch-irakische Grenzregion, wo die IS-Miliz ihre letzten Rückzugsgebiete hatte. Nachdem vergangene Woche die ostsyrische Großstadt Deir ez-Zor (Deir al-Zor) an die syrische Armee gefallen war, nahm sie Albu Kamal ins Visier und schloss die Stadt am Mittwoch ein. Unterstützt wurde sie dabei durch Angriffe der russischen Luftwaffe.
Hisbollah, Iran und irakische Milizen an Offensive Beteiligt
Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in Großbritannien sind auch die libanesische Hisbollah-Miliz, die iranischen Revolutionsgarden sowie irakische Milizen an der Offensive beteiligt. Sie hätten das Rückgrat der Regierungstruppen gebildet, erklärte die oppositionsnahe Organisation, die über zahlreiche Quellen vor Ort verfügt.
IS-Territorialprojekt gescheitert
“Die Befreiung von Albu Kamal ist von großer Bedeutung, da sie das Scheitern des Projekt der IS-Terrorgruppe in der Region bedeutet”, erklärte die syrische Armee am Donnerstag. Die irakischen Regierungstruppen haben der IS-Miliz kürzlich auch den nahegelegenen Grenzübergang Al-Qaim abgenommen, womit die Gruppe auf die Ortschaft Rawa zurückgeworfen ist.
In Syrien ist die IS-Miliz noch in den Vierteln Yarmouk und Hajar al-Aswad am Rande von Damaskus und in einigen Gebieten der zentralen Provinz Homs und der südlichen Region Deraa präsent. Der Islamische Staat ist damit in der Defensive, doch warnen Experten, dass IS-Zellen auch nach dem Verlust der letzten Gebiete weiter eine Bedrohung darstellen werden.
(APA)
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