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Irland: Präsidentschaftswahl abgesagt

Die für den kommenden Freitag geplante irische Präsidentschaftswahl ist abgesagt: Die irische Staatspräsidentin Mary McAleese steht vor einer zweiten Amtsperiode, es fanden sich keine Gegenkandidatinnen.

Die frühere Schlagersängerin Dana Rosemary Scallon, die 1970 den Eurovisions Songcontest gewann und auch Mitglied des EU-Parlaments war, wollte zwar kandidieren. In letzter Sekunde musste sie ihre Nominierung aber zurückziehen, weil sie nicht die erforderliche Unterstützung durch Parlamentarier bzw. Senatoren bekommen hatte. Auch ein weiterer möglicher Herausforderer, Eamon Ryan von den Grünen, entschied letztlich, nicht ins Rennen einzutreten.

McAleese (53) wird also am 10. November für weitere sieben Jahre vereidigt. Den Iren scheint dies recht zu sein. In einer Umfrage der „Irish Times“ von vergangener Woche sagten 90 Prozent der Befragten, dass sie mit der Amtsführung von McAleese zufrieden sein. Nur sechs Prozent sind demnach unzufrieden.

„Vor sieben Jahren habe ich mich auf den Weg gemacht, Präsidentin aller Iren zu sein und eine Brückenbauerin – eine Rolle, die ich hoffe, in den nächsten Jahren voll auszuschöpfen“, sagte McAleese. „Es ist wirklich wunderbar, über ein Ende der Einwanderung und der hohen Arbeitslosigkeit sprechen zu können … den (Nordirland-)Friedensprozess vorangehen zu sehen und zu sehen, dass Irland einen sehr respektablen Platz in der Europäischen Union der 25 Staaten einnimmt.“

Die Katholikin war das dritte irische Staatsoberhaupt, das ohne Wahlgang eine zweite Amtszeit zugestanden bekam. McAleese ist die erste Präsidentin des Landes, die aus Nordirland stammt. Sie war vor ihrer Amtszeit Strafrechtsprofessorin an der Universität von Belfast.

McAleese war 1997 als Kandidatin der größten Partei des Landes, der Fianna Fail von Premierminister Bertie Ahern, gewählt worden. Bei der Wahl waren damals vier von fünf Kandidaten Frauen gewesen. In Irland haben Präsidentinnen Tradition: McAleeses Vorgängerin war Mary Robinson (1990-1997), ebenfalls frühere Jus-Professorin und außerdem engagierte Rechtsanwältin und Bürgerrechtskämpferin. Nach ihrer Amtszeit war Robinson UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte.

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