AA

Iris Berben wird von Rechtsradikalen bedroht

Die Schauspielerin, die sich immer wieder gegen Rechtsradikalismus engagiert, wird immer wieder von Rechtsradikalen bedroht, weil ihr Mann Jude sei.

Unter dem Titel „Das Tagebuch der Anne Frank –
Tagebücher von Joseph Goebbels – Verfemte Musik“ startet die
prominente deutsche Schauspielerin Iris Berben am 6. April eine
Lese-Tournee, die sie am 18. April auch in das Wiener Ronacher führen
wird.

In einem Interview mit der Hamburger Illustrierten „Max“ sagt
die 51-Jährige, dass sie immer wieder von Rechtsradikalen bedroht
wird: „Ich lebe mit einem jüdischen Mann zusammen. Wann immer ich
etwas gegen den Nationalsozialismus sage, bekomme ich Briefe mit
Hakenkreuzen, Bedrohungen und Beschimpfungen.“

„Diese Briefe sind maßlos dumm. Mit den Jungs in Stiefeln wird
ein Staat schon fertig“, so Berben weiter, „Für viel gefährlicher
halte ich, wie unbedacht mittlerweile auch etablierte Menschen über
das Thema reden.“ Auf die Frage, wen sie mit der Lesung erreichen
will, sagte die Schauspielerin: „Ich mache mir da keine Illusionen;
ich werde niemanden bekehren können.“

Auf die Frage, ob sie sich um Polizeischutz für die Auftritte
bemüht habe, sagte Berben: „Ich bin wirklich dagegen, aber bei meiner
letzten Lesung aus dem Buch ’Mama, was ist Auschwitz?’ war die
Aggression in einigen Städten so groß, dass mir gesagt wurde, wenn
ich trotzdem auftreten will, müsse der Staatsschutz dabei sein.

Auf ihrer Lesereise trägt sie Tagebucheintragungen des
jüdischen Mädchens Anne Frank und des NS-Propagandaministers Joseph
Goebbels vor. Sie bemühe sich um größtmögliche Distanz, wenn sie aus
dem Tagebuch von Goebbels vorliest: „Es entsteht das Bild eines
berechnenden, wehleidigen Despoten, der zu 100 Prozent sicher ist,
dass richtig ist, was in Deutschland vor sich ging.“

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Stars
  • Iris Berben wird von Rechtsradikalen bedroht