"Irgendwann mal Gold wäre schon schön"

„Wir haben beim FC Wolfurt gekickt, und nebenbei mit den alten Rollschuhen am Parkplatz des Vereinshauses Hockey gespielt“, erinnert sich Stefan Oberhauser, „irgendwann sind wir dann auf die Inline-Skates umgestiegen.“

Mit 16 sagte er dem Kicken nach einem Fußbruch lebewohl, zwei Jahre später wurden die Walkers aus der Taufe gehoben. Stefan ist zusammen mit Thomas Fischer die treibende Kraft beim Klub, auch wenn er kein Gründungsmitglied ist: „Ich war noch nicht volljährig, darum ging das gar nicht“, so der Speditionskaufmann. Inzwischen ist der 26-Jährige als Kapitän eine fixe Größe im Nationalteam. Zur Erklärung: Beim Inlinehockey wird mit Skates und einer Scheibe auf einem Spezialbelag gespielt, das Skaterhockey unterscheidet sich durch den Ball und weniger Körperspiel.

„Unser Sport ist schon komplett anders als Eishockey. Es gibt zwar im Nationalteam viele ‚gelernte‘ Eishockeyspieler, aber in anderen Nationen sind meist nur noch reine Inline-Cracks im Einsatz. Ein guter Eishockeyspieler ist nicht automatisch ein guter Skaterhockeyspieler“, so Stefan. Mit dem Gewinn der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft in Lugano schaffte der Stürmer 2007 seinen bisher größten sportlichen Erfolg – den er über Platz fünf bei der heurigen EM Anfang Oktober in Stegersbach stellt, obwohl er da vom internationalen Verband sogar ins All-Star-Team gewählt wurde.

Im All-Star-Team der EM

Stefan spielte zwei Jahre in der britischen Premiere-League für die Redditch Rockets (Zweiter der englischen Torschützenliste), seit 2006 stürmt er in der deutschen Bundesliga für Bräunlingen. Der Goalgetter trainiert drei Mal die Woche auf dem Platz, dazu kommt die Kraftkammer und sein persönliches Ausdauertraining: Er besucht seine Freundin Maria in Lingenau meist mit dem Fahrrad. Das Ziel ist klar: „Eine Profiliga gibt es noch nicht – ich möchte mit den Wolfurtern österreichischer Meister werden. Und irgendwann mal Gold bei der EM gewinnen!“