Dublin. In den Umfragen lagen die Befürworter einer Lockerung zuletzt vorne, viele Stimmberechtigte waren aber noch unentschlossen. Zehntausende im Ausland lebender Iren sollen Berichten zufolge für das Referendum in ihre Heimat gereist sein.
In der katholisch geprägten Republik Irland hat das strikte Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen seit einem Referendum 1983 Verfassungsrang. Seit 2013 sind Abtreibungen erlaubt, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist.
Die Kampagne gegen das Abtreibungsverbot erhielt Auftrieb durch den Fall von Amanda Mellet, die für die Abtreibung eines tödlich missgebildeten Fötus ins benachbarte Großbritannien ausweichen musste – wie viele andere Irinnen auch. Mellet brachte den Fall vor die UNO-Menschenrechtskommission, welche die Angelegenheit als Verstoß gegen die Grundrechte einstufte.
Im irischen Parlament gibt es eine Mehrheit für das Ende des Abtreibungsverbots. Auch Ministerpräsident Leo Varadkar ist dafür, die Bevölkerung ist allerdings gespalten. Die katholische Kirche hielt sich in der Kampagne sehr zurück. Die Regierung plant im Falle eines Siegs des Ja-Lagers, Abtreibungen in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen straffrei zu stellen. Bei bestimmten Indikationen soll sie bis zum sechsten Monat erlaubt sein.
(APA)
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