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Iranische Atompolitik

Mit Massenkundgebungen haben Iraner am Samstag die Atompolitik ihrer Regierung unterstützt. Im Fernsehen waren Gruppen von mehreren hundert Menschen in mehreren Städten zu sehen.

Nach einem Bericht des Fernsehens bildeten neun Millionen Mitglieder der freiwilligen paramilitärischen Basij-Organisation im ganzen Land Menschenketten, um ihre Entschlossenheit zur Verteidigung der iranischen Nuklearanlagen zu zeigen. Aktionen gab es etwa an der Urananreicherungsanlage in Natanz und dem im Bau befindlichen Reaktor Bushehr.

Im Fernsehen waren Gruppen von mehreren hundert Menschen in mehreren Städten zu sehen. Mehrere dutzend Frauen, deren Körper zur Gänze von schwarzen Tschadors bedeckt war, bildeten eine lange Menschenkette entlang der iranischen Golfküste.

Der Basij-Miliz gehören nach Schätzungen rund zehn Millionen Iraner an, das sind 15 Prozent der Gesamtbevölkerung. Staatspräsident Mahmoud Ahmadinejad wies die Vorwürfe des Westens wegen des Atomprogramms seines Landes zurück. Die Regierungen forderten von Teheran, die friedliche Nutzung der Kernenergie einzustellen, „während wir sicher sind, dass sie jeden Tag (Atomwaffen) entwickeln und testen“, sagte Ahmadinejad. „Sie reden, als ob sie die Herren der Welt wären.“

Unter Anspielung auf den Irak-Konflikt verlangte er zudem, die US-Regierung wegen Kriegsverbrechen vor Gericht zu stellen. Ohne die USA namentlich zu nennen, sagte der Staatspräsident nach Angaben des staatlichen Rundfunks, im Irak seien Uranwaffen eingesetzt worden.

Die amerikanischen Streitkräfte haben dort nach Medienberichten seit 2003 mindestens 120 Tonnen Artilleriegranaten mit abgereichertem Uran verschossen. Das besonders dichte Material wird beim Bau von Panzern und panzerbrechender Waffen verwendet. Ahmadinejad sagte, es seien auch Atomwaffen gegen unschuldige Völker eingesetzt worden.

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