Frankreich hatte das jüngste Verhandlungsangebot der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA bzw. IAEO) zusammen mit Russland und den USA erarbeitet. Der Vorschlag sieht vor, dass Teheran rund 70 Prozent seines niedrig angereicherten Urans zwecks Aufbereitung zu Brennstäben ins Ausland verschiffen soll. Dafür soll der Iran auf die Urananreicherung im eigenen Land verzichten. Das Land steht unter dem Verdacht, den Bau von Atomwaffen anzustreben.
Der iranische Außenminister Manouchehr Mottaki hatte am Montag indessen erklärt, der Iran werde auf jeden Fall selbst weiter Uran anreichern, wie dies im Rahmen seines ausschließlich zivilen Atomprogramms völlig legitim sei. Eine Entscheidung über das IAEA-Angebot werde Teheran in den nächsten Tagen treffen.
Der Parlamentsabgeordnete Seyed Hossein Naghavi Hosseini, Mitglied im Ausschuss für Außenpolitik, sagte dagegen am Dienstag laut Nachrichtenagentur Irna, das Abkommen sei “ein Sieg für beide Seiten”. Der Ausschussvorsitzende Allaeddin Borudscherdi sagte der Nachrichtenagentur Ilna, der Iran könne sein schwach angereichertes Uran etappenweise ans Ausland liefern und so sicherstellen, das höher angereicherte Uran zu erhalten.
Der französische Außenminister Bernard Kouchner warf Teheran eine Hinhaltetaktik vor. Kouchner nannte die Einwände aus Teheran beim EU-Außenministertreffen in Luxemburg “ein schlechtes Zeichen”. Die internationale Gemeinschaft habe bereits “viel Geduld” mit Teheran bewiesen. “Eines Tages wird es zu spät sein”, warnte er. Die USA und die EU haben dem Iran wiederholt mit verschärften Sanktionen gedroht, falls Teheran im Streit über das Atomprogramm nicht einlenke. Die USA und auch Israel schließen überdies einen Militärschlag als letztes Mittel nicht aus.
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