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Iran: Noch keine Antwort an Atombehörde geschickt

Der Iran hat nach eigenen Angaben doch noch keine offizielle Antwort auf die jüngste internationale Initiative im Atomstreit übermittelt.

Das am Donnerstag an die Internationale Atomenergiebehörde IAEA (IAEO) in Wien gesandte Schreiben drücke lediglich die “positive Einstellung” und Bereitschaft der iranischen Regierung aus, über den Vorschlag zur Urananreicherung im Ausland zu verhandeln, berichtete die amtliche iranische Nachrichtenagentur IRNA am Freitag.

Ein namentlich nicht genannter iranischer Regierungsvertreter erklärte, das Schreiben enthalte keine Antwort. Der Iran werde seinen Standpunkt in künftigen Gesprächen darlegen, meldete die Agentur weiter. Dagegen hatte die IAEA am Donnerstag mitgeteilt, man habe Teherans Antwort erhalten. Der IAEA-Direktor Mohamed ElBaradei werde nun weitere Gespräche mit der iranischen Regierung führen.

Der Kompromissvorschlag sieht vor, dass der Iran rund 70 Prozent seines niedrig angereicherten Urans ins Ausland verschiffen soll – vornehmlich nach Russland. Dort könnte es dann zu Brennstäben für Kernkraftwerke aufbereitet werden. Damit würde der Iran nicht mehr über genügend Uran verfügen, um eine Atombombe bauen zu können.

Dem IRNA-Bericht zufolge verlangt Iran einen “simultanen Austausch” des Urans. In diesem Punkt werde es kein Zurückweichen geben.

Unterdessen drängte die EU den Iran zur Annahme des Abkommens. Im Entwurf zur Abschlusserklärung des EU-Gipfels vom Freitag heißt es, der Iran verletze weiterhin seine internationalen Verpflichtungen. In dem Entwurf für die Brüsseler Gipfelerklärung werden überdies “anhaltende Menschenrechtsverletzungen im Iran” beklagt. Die EU ruft Teheran darin auf, alle inhaftierten EU-Bürger oder Mitarbeiter von europäischen Institutionen freizulassen.

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