"Unter Folter erpresst"
Aktivisten hatten bereits am Dienstag davor gewarnt, dass die Exekution kurz bevorstehe. Das Todesurteil sei "ohne ein faires Verfahren und auf der Grundlage von unter Folter erpressten Geständnissen" gefallen, sagte Mahmood Amiry-Moghaddam, Direktor der in Norwegen ansässigen Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights.
Irans Justiz klagte den zweifachen Vater wegen nachrichtendienstlicher Zusammenarbeit und Spionage an. Ihm wurde vorgeworfen, sensible Daten an den Mossad verkauft und geheimdienstliche Schulungen erhalten zu haben. Ein Gericht verurteilte ihn schließlich nach iranischem Recht wegen "Korruption auf Erden" und "Kriegsführung gegen Gott" zum Tode.
Irans Justiz hatte zuletzt im August einen Mann wegen mutmaßlicher Spionage für Israel hinrichten lassen. Ihm wurde zur Last gelegt, Informationen verraten zu haben, die im Krieg mit Israel zur gezielten Tötung eines Atomwissenschaftlers führten.
Fast 1.000 Hinrichtungen im vergangenen Jahr
Menschenrechtler kritisieren seit Jahren die rigorose Anwendung der Todesstrafe im Iran. Der Justiz werfen sie vor, Hinrichtungen auch zur Einschüchterung kritischer Stimmen zu nutzen. Im vergangenen Jahr wurden im Iran nach Angaben der Vereinten Nationen fast 1.000 Menschen hingerichtet.
Israel hatte im Juni zwölf Tage lang Krieg gegen den Iran geführt und gemeinsam mit den USA zentrale Atomanlagen bombardiert. Der Grundkonflikt der Erzfeinde besteht trotz Waffenruhe fort. Irans Führung reagierte im Inneren nach dem Krieg mit einer Welle der Repression. Im Zusammenhang mit dem Krieg wurden mindestens acht Männer wegen Spionage hingerichtet.
(DPA)
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