Wir können eine Einigung erreichen, aber ich kann nicht voraussagen, wann das geschehen wird, sagte Rafsandjani am Freitag der Nachrichtenagentur AFP in seinem Haus nördlich von Teheran. Die Verhandlungen mit dem EU-Trio aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien sollten nicht grundlos verzögert werden, könnten jedoch länger dauern, wenn Teheran dafür im Gegenzug die Urananreicherung wieder aufnehmen könne.
Rafsandjani fügte hinzu, er würde es begrüßen, wenn die USA an der Seite des EU-Trios in die Gespräche mit einstiegen. Zudem habe sich Washington seiner Ansicht nach damit abgefunden, dass der Iran seine Urananreicherung auf niedrigem Niveau fortsetze. Er selbst habe den Bau von Atom- und anderen Massenvernichtungswaffen stets abgelehnt, betonte der amtierende Vorsitzende des iranischen Schlichterrates. In diesem Sinn habe Irans geistlicher Führer Ayatollah Ali Khamenei auch eine Fatwa, ein religiöses Gutachten, erlassen.
Die drei europäischen Länder hatten mit dem Iran am 25. Mai in Genf vereinbart, die Gespräche über das iranische Atomprogramm im August wieder aufzunehmen. Die EU soll Teheran der Einigung zufolge bis Ende Juli konkrete Vorschläge für Hilfen und Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Technologie und Sicherheit unterbreiten; damit soll dem Iran der endgültige Verzicht auf die Urananreicherung schmackhaft gemacht werden. Die USA verdächtigen Teheran, heimlich am Bau von Atomwaffen zu arbeiten. Bei der Präsidentschaftswahl am kommenden Freitag gilt Rafsandjani aus chancenreichster der insgesamt acht Kandidaten.
Iran entsendet Berufsdiplomaten zur IAEO
Der Iran hat nach einer internen Kontroverse einen renommierten Berufsdiplomaten zur Internationalen Atomenergie- Organisation (IAEO bzw. IAEA) nach Wien entsandt. Mohammad-Mehdi Achundsadeh, ehemaliger Botschafter in Islamabad und Chef der diplomatischen Mission in London, hat nach Angaben des Nachrichtendienstes Mehr vom Freitag bereits IAEO-Chef Mohammed El-Baradei seine Akkreditierung vorgelegt.
Der moderate Achundsadeh, der zuletzt als Leiter der Rechtsabteilung im Teheraner Außenministerium tätig war, soll die iranischen Bemühungen für eine diplomatische Lösung des Atomstreits mit der Europäischen Union (EU) intensivieren. Sein Vorgänger, Pirus Hosseini, hatte in der Hinsicht wenig Erfolg.
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