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Iran: Einbindung der USA in Atomgespräche

Der Iran hat sich bereit erklärt, auch die Vereinigten Staaten von Amerika in die Verhandlungen mit europäischen Ländern über sein umstrittenes Atomprogramm einzubinden.

Sein Land habe keine Einwände dagegen, dass auch die USA zu den Verhandlungen dazustießen, sagte der iranische Außenminister Kamal Kharrazi am Dienstag. Deutschland, Großbritannien und Frankreich hatten am Montag in Brüssel ihre Verhandlungen über ein langfristiges Atomabkommen mit dem Iran begonnen.

Die Regierung in Washington wirft dem Land vor, mit seinem Atomprogramm den Bau von Atomwaffen anzustreben. Der Iran bestreitet die Vorwürfe und hat mehrfach bekräftigt, das Programm diene lediglich der Energiegewinnung. Bisher haben die USA die europäisch-iranischen Atomgespräche nur halbherzig unterstützt. Mehrere Vertreter der USA haben die Erwartung geäußert, dass die Gespräche bei dem Versuch scheitern werden, den Iran von seinen Atomplänen abzubringen.

Gleich sieben ehemalige westliche Außenminister – angeführt von der früheren US-Amtsinhaberin Madeleine Albright – haben deshalb in einem am Montag erschienenen Zeitungsbeitrag gefordert, die USA sollten ihr gesamtes Gewicht in die Waagschale werfen, um den Gesprächen zu einem Erfolg zu verhelfen. Auf diesen Vorstoß angesprochen, sagte Kharrazi: „Es gibt keinen Grund, nicht mit anderen zu verhandeln, wie wir es mit Europa tun, wenn sie die Gebote von gegenseitigem Respekt und Gleichberechtigung befolgen.“

Eine Bedingung für Verhandlungen mit den USA sei, dass auf gleicher Augenhöhe gesprochen werde und die USA nicht einfach versuche, ihre Sichtweise durchzudrücken. Die USA haben ihre Beziehungen zum Iran nach der islamischen Revolution in dem Golfstaat 1980 abgebrochen. 2002 zählte die US-Regierung den Iran zur „Achse des Bösen“. Am Montag blockierten die USA iranische Bestrebungen für eine Aufnahme in der Welthandelsorganisation (WTO).

Die EU hat dagegen Unterstützung für eine WTO-Aufnahme im Gegenzug zu einem Einfrieren des iranischen Atomprogramms in Aussicht gestellt. Nach Einschätzung Kharrazis sind die Europäer deshalb in der Pflicht, dem US-Widerstand entgegenzutreten. Das Atomprogramm bleibe nur solange ausgesetzt, solange die Gespräche mit der EU vorankämen, bekräftigte der Minister.

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