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Iraks Kurden kritisieren türkischen Beschluss zu Kampfeinsätzen

Die irakischen Kurden haben den Beschluss des Türkei kritisiert, ihrer Armee ein weiteres Jahr lang Kampfeinsätze gegen die radikale kurdische Arbeiterpartei PKK im Nordirak zu erlauben.

Der Sprecher der kurdischen Sicherheitskräfte (“Peschmerga”) im nordirakischen Autonomiegebiet, Jabar Jawar, sagte, die Kurden des Iraks hätten mit dem Konflikt zwischen der türkischen Führung und der verbotenen Partei nichts zu tun. Sollten die Türken erneut Truppen über die Grenze schicken, so sei dies ein Problem, das nicht die Peschmerga zu lösen hätten, sondern die nationale Armee des Iraks, sagte er der Nachrichtenagentur Aswat al-Irak.

Unterdessen beriet der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan am Donnerstag in Ankara mit Ministern, Militäroffizieren und Geheimdienstexperten über das weitere Vorgehen gegen die PKK. Erdogan hatte sich am Vortag dafür ausgesprochen, auf irakischer Seite der Grenze eine Pufferzone zum Schutz gegen weitere Angriffe der PKK zu errichten.

Das türkische Parlament hatte der Armee am Mittwoch grünes Licht für weitere Einsätze gegen die PKK im Irak erteilt, sollte der Generalstab diese für nötig halten. Im vergangenen Februar hatten türkische Bodentruppen im Nordirak eine Woche lang gegen die PKK- Milizionäre gekämpft, die Lager in den Bergen des Autonomiegebietes unterhalten und von dort aus schon mehrfach zu Überfällen auf Soldaten in den grenznahen Gebieten der Türkei aufgebrochen waren.

PKK-Sprecher Ahmet Deniz erklärte laut Aswat al-Irak, bei einer erneuten Offensive im Nordirak müsse die türkische Armee mit “weiteren Verlusten” rechnen. “Wir sind bereit, uns jeder Offensive im Autonomiegebiet zu stellen”, fügte er hinzu. Der Sprecher der Allianz der irakischen Kurdenparteien, Fariyad Rawanduzi, rief die türkische Regierung zur “Geduld” auf.

Aswat al-Irak berichtete unterdessen, die iranische Armee habe in der Nacht zum Donnerstag ein 15 Kilometer von der iranisch-irakischen Grenze entferntes Gebiet in der irakischen Provinz Suleimanija mit Artillerie angegriffen, in dem sie offensichtlich kurdische Rebellen aus dem Iran vermutete.

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