Ein Referendum über die Unabhängigkeit ist eine alte Forderung der Kurdenführung im Nordirak. Im Jahr 2014 hatten sie eine solche Volksabstimmung schon einmal angekündigt, dann aber nach Gesprächen mit der Zentralregierung in Bagdad wieder abgesagt.
Die Regierung des Autonomiegebiets argumentiert, dass dieses bereits jetzt schon ein hohes Maß an Eigenständigkeit von der Zentralregierung in Bagdad errungen habe. Die Kurden im Nordirak fühlen sich sprachlich und kulturell eigenständig gegenüber dem Rest des Irak, der von arabischsprachigen Sunniten und Schiiten bewohnt wird. Auch in den Nachbarländern Syrien und Türkei gibt es eine große kurdische Minderheit.
Die Entscheidung über das Unabhängigkeitsreferendum wurde am Mittwochabend nach einem Treffen hochrangiger kurdischer Politiker mit dem Präsidenten der kurdischen Autonomiegebiete, Massoud Barzani, in Erbil verkündet, wie die Nachrichtenseite Rudaw meldete. Barzani hatte ein solches Referendum in der Vergangenheit immer wieder angekündigt. Vor allem das Chaos im Irak nach dem Vormarsch der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verstärkte die Rufe nach einer Abspaltung der Kurdengebiete vom restlichen Irak.
(APA/ag.)
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