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Iraker übernehmen Kommando in Ex-Unruheprovinz

Der Irak soll nach Regierungsangaben am Montag von den US-Streitkräften die Verantwortung für die Sicherheit in der ehemaligen Unruheprovinz Anbar übernehmen.

Dieses Datum sei für die offizielle Kommandoübergabe festgesetzt worden, sagte am Donnerstag ein Berater von Iraks nationalem Sicherheitsberater Mowaffak al-Rubaie, der namentlich nicht genannt werden wollte.

Der Schritt wirft ein Schlaglicht auf den deutlichen Rückgang der Gewalt in dem Golfstaat auf den niedrigsten Stand seit rund vier Jahren. Die westlich von Bagdad gelegene größte Provinz des Landes hatte sich nach dem Sturz Saddam Husseins zum Zentrum des sunnitischen Widerstands gegen die US-Truppen und die von Schiiten geführte Regierung entwickelt. Seit sich die Stämme von Anbar jedoch gegen die Extremistenorganisation Al-Kaida wandten, wurden dort Nachbarschaftsmilizen ins Leben gerufen, die sich zum Modell für ganz Irak entwickelt haben.

Nach US-Militärangaben haben die Iraker schon seit Monaten schrittweise die Sicherheitsverantwortung für Anbar übernommen, so dass die jetzige Übergabe ein weitgehend symbolischer Akt ist. Ursprünglich war sie bereits für Ende Juni geplant, musste aber wegen Differenzen zwischen örtlichen Politikern verschoben werden.

Der Irak hat mittlerweile die Sicherheitsverantwortung für zehn seiner 18 Provinzen übernommen. Anbar wäre aber die erste sunnitische Region, in der die US-Truppen das Kommando abgeben. Der US-Kommandierende General David Petraeus will nach eigenen Worten bis Jahresende zwei weitere Provinzen übergeben.

Der radikale Schiitenführer Sadr ordnete indes für seine Mahdi-Miliz die Verlängerung der Waffenruhe auf unbegrenzte Zeit an. Die Aktivitäten der rund 60.000 Mann starken Miliz würden ohne zeitliche Begrenzung auf Eis gelegt, kündigte Sadr an.

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