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Irak: Verantwortliche wussten von Folter

Ranghohe US-Militärs wussten nach Informationen der "New York Times" seit langem von Gefangenen-Misshandlungen in dem berüchtigten irakischen Gefängnis Abu Ghraib.

Wie die Zeitung am Montag berichtete, schrieb eine Gruppe von Vernehmungsbeamten bereits vor rund sechs Monaten Berichte über Fälle von Misshandlungen an Vorgesetzte. Die Zeitung beruft sich auf US-Soldaten, die in der Haftanstalt nahe der irakischen Hauptstadt Bagdad eingesetzt waren.

US-Regierungsvertreter hatten bisner stets betont, bei den Misshandlungen handle es sich um „Einzelfälle“, welche erst nach der Veröffentlichung von Fotos im April bekannt geworden seien. „Wir haben lange, bevor das Ganze rauskam, davon berichtet“, sagte einer der Soldaten aus der Gruppe dem Blatt. Demnach wurden bereits Ende November nach einer Gefängnisrevolte fünf ehemalige irakische Generäle mit verbundenen Augen misshandelt. Laut „New York Times“ schickten die Vernehmungsbeamten Berichte an ein Gremium, dem auch zwei hochrangige US-Militärs angehörten: Brigadegeneralin Janis Karpinski, Kommandantin des 800. Militärpolizei-Bataillons, welches das Abu-Ghraib-Gefängnis führte, und Generalmajorin Barbara Fast, die ranghöchste US-Geheimdienstoffizierin im besetzten Irak.

Dokumentiert wurde laut „New York Times“ unter anderem, wie ein Gefangener zu Boden gestoßen wurde, ehe sich ein US-Soldat auf seinen Kopf stellte. Ein weiterer Insasse der Haftanstalt sei gezwungen worden, sich nackt vor eine Soldatin zu stellen, die sich über seine Genitalien lustig machte. Eine Frau sei wiederholt von einem Militärpolizisten getreten worden.

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