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Irak: US-Armee räumte Abu Ghraib

Die US-Armee hat das berüchtigte Gefängnis Abu Ghraib im Westen der Hauptstadt Bagdad geräumt und die leere Haftanstalt am Freitag an die dortigen Behörden übergeben.

Das sagte ein irakischer Regierungssprecher am Samstag. „In dem Gefängnis sind jetzt keine Häftlinge mehr.“ Abu Ghraib sei „Zeuge vieler Menschenrechtsverletzungen“ geworden, nicht nur während der Herrschaft des früheren irakischen Präsidenten Saddam Hussein, „sondern auch durch die amerikanischen Streitkräfte“.

Die Vereinigten Staaten hatten im März angekündigt, die nahe Bagdad gelegene Haftanstalt binnen drei Monaten zu schließen. Unter Saddam Hussein waren in dem Gefängnis tausende politische Gefangene gefoltert und ermordet worden. Nach dem US-geführten Einmarsch im Irak geriet Abu Ghraib erneut in die Schlagzeilen: Im Frühjahr 2004 gelangten Bilder an die Öffentlichkeit, auf denen die Misshandlung von Gefangenen durch US-Soldaten zu sehen war. Die Fotos sorgten für einen Skandal, der weltweit Wellen schlug; bisher wurden neun US-Soldaten zu Strafen verurteilt.

Die US-Armee betreibt im Irak noch drei Haftanstalten: Camp Bucca im Süden, Fort Suse im kurdischen Norden und Camp Cropper in der Nähe des Bagdader Flughafens. Dort werden wichtige Mitglieder der früheren irakischen Regierung festgehalten, unter ihnen Saddam Hussein.

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