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Irak-Uran: Rom dementiert Verwicklung

Die Affäre über angebliche irakische Bemühungen, Uran in Afrika zu kaufen, zieht weitere Kreise in Italien. Rom dementiert seine Verwicklung.

Staatssekretär Gianni Letta bestritt am Mittwoch vor dem Parlament, dass die italienischen Geheimdienste ein falsches Dossier über angebliche Lieferungen von Uran aus dem westafrikanischen Land Niger an den Irak, an Großbritannien und die USA weitergeliefert hätten. Der für die Kontrolle der Geheimdienste zuständige Letta dementierte auch, dass das umstrittene Dossier von einem Diplomaten an der Botschaft von Niger in Rom stamme.

Die Opposition gab sich mit Lettas Erklärungen nicht zufrieden. „Ein Skandal von internationalem Ausmaß droht die italienischen Geheimdienste zu erschüttern“, betonten Vertreter der Opposition. Laut dem angeblich falschen Dossier habe sich die Republik Niger verpflichtet, dem Irak in zwei Tranchen 500 Tonnen pures Uran pro Jahr zu liefen.

Nach Angaben italienischer Medien habe der Diplomat aus Niger aus Geldnot das falsche Dossier Ende 2001 verfasst. Das Dokument sei dann von den italienischen Geheimdiensten an die USA und Großbritannien weiter geleitet worden, hieß es. US-Präsident George W. Bush hatte sich bei seiner Rede zur Lage der Nation im vergangenen Jänner auf die britische Regierung berufen und gesagt, dass „Saddam Hussein kürzlich versucht hat, bedeutende Mengen Uran in Afrika zu erwerben“.

In dem Fall ermittelt auch die FBI. Nach Angaben des amerikanischen TV-Sender CNN sind einige hochrangige FBI-Agenten in Rom eingetroffen, um die Hintergründe der Affäre zu klären. Sie gehen davon aus, dass Italien eine wichtige Rolle in der Affäre gespielt haben könnte.

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