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Irak: Übergangsregierung vereidigt

In Bagdad hat am Dienstag die Vereidigung der Mitglieder der neuen Übergangsführung begonnen. Künftiger Präsident ist Scheich Al Yawar.

Die Politiker des 36-köpfigen Gremiums versammelten sich am Nachmittag in einem ehemaligen Palast des im April vergangenen Jahres gestürzten Staatschefs Saddam Hussein, um den Amtseid abzulegen.

Zum Auftakt der Zeremonie hielt der UNO-Sondergesandte Brahimi eine Rede. Brahimi hatte am Vormittag die Zusammensetzung der neuen Übergangsregierung bekannt gegeben, die offiziell am 30. Juni die Regierungsgeschäfte übernimmt und bis zu allgemeinen Wahlen im Jänner 2005 im Amt bleiben soll. Sie übernahm bereits die Funktionen des irakischen Regierungsrates, dessen Auflösung am Dienstag bekannt gegeben wurde.

Das Weiße Haus kündigte an, US-Präsident Bush werde zu der Übergangsregierung Stellung nehmen. Der britische Premierminister Blair hat eine veränderte Version der geplanten Irak-Resolution des UNO-Sicherheitsrates angekündigt.

Die Nominierung des neuen irakischen Übergangspräsidenten Al Yawar von zwei Bombenanschläge mit insgesamt Dutzenden Todesopfern überschattet. Ein Attentat auf ein kurdisches Parteigebäude in Bagdad kostete nach Polizeiangaben bis zu 25 Menschen das Leben. Ein US-Offizier sprach hingegen von zunächst drei bestätigten Todesopfern und 20 Verletzten. Bei einem Autobombenanschlag auf einen US-Militärstützpunkt im Norden des Landes wurden elf Iraker getötet.

Yawar forderte nach seiner Ernennung die „volle Souveränität“ für sein Land. Mit der derzeit diskutierten neuen UNO-Resolution müsse der Irak wieder das umfassende Selbstbestimmungsrecht bekommen, sagte er in Bagdad. Der designierte Ministerpräsident Allawi versprach unterdessen, den Irak nach 35 Jahren „des tyrannischen Regimes“ zur Demokratie zu führen.

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