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Irak: Sunnitischer Richter erschossen

In Bagdad ist am Mittwoch ein sunnitischer Richter getötet worden, der sich an der Ausarbeitung der neuen irakischen Verfassung beteiligen wollte. Unterdessen hat es Opfer bei erneuten Anschlägen gegeben.

Jassim al-Issawi sei gemeinsam mit seinem Sohn im Nordwesten der Hauptstadt erschossen worden, berichtete der Herausgeber der Zeitung „Al Sijadah“, Abdul Sattar Jawad. Issawi war früher Chefredakteur des Blattes, außerdem lehrte er als Jura-Professor an der Bagdader Universität. Der Mordanschlag auf Issawi sei Teil einer organisierten Kampagne gegen alle Sunniten, die sich am politischen Prozess im Irak beteiligen wollten, erklärte Salih al Mutlak, der Generalsekretär des Nationalen Sunnitischen Dialograts.

Viele Sunniten seien bedroht und aufgefordert worden, sich nicht in dem 55-köpfigen Verfassungskomitee zu engagieren. Mutlaks Organisation hatte am Montag eine vorläufige Liste von 15 Kandidaten für den Parlamentsausschuss vorgelegt. Auf ihr war Issawis Name allerdings nicht mehr vertreten. Die Explosion einer Autobombe in Madain, rund 20 Kilometer südöstlich von Bagdad, kostete am Mittwoch zwei Polizisten das Leben. Zwei weitere wurden nach offiziellen Angaben verletzt.

In Bakuba wurden bei der Explosion einer am Straßenrand versteckten Bombe ein neunjähriger Junge getötet und zwei weitere Kinder verletzt, wie ein Militärsprecher mitteilte. Bei einem Bombenanschlag westlich von Ramadi wurde nach Angaben eines Arztes ein Iraker getötet, drei weitere Zivilpersonen erlitten Verletzungen.

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