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Irak: Rumsfeld unter Druck

US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld gerät im Zusammenhang mit den Misshandlungsvorwürfen gegen US-Soldaten im Irak zunehmend unter Druck.

Die demokratische Fraktionschefin im Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, forderte am Donnerstag den Rücktritt Rumsfelds, der am Freitag vor dem Streitkräfteausschuss des Senats zu den Misshandlungen Stellung nehmen soll. US-Präsident George W. Bush sprach sich für den Verbleib Rumsfelds im Amt aus, kritisierte jedoch offenbar intern dessen Umgang mit der Affäre.

Sie war durch Fotos ins Rollen gekommen, die US-Soldaten bei der Misshandlung irakischer Häftlinge im Gefängnis Abu Ghoreib bei Bagdad zeigen. Die „Washington Post“ veröffentlichte am Donnerstag weitere Bilder, die den Druck auf Bush verschärfen dürften, entschieden gegen die Verantwortlichen vorzugehen.

Rumsfeld sagte unterdessen einen geplanten Termin am Donnerstag ab, um sich gründlich auf die kurzfristig anberaumte Anhörung im Senat vorzubereiten. Sowohl aus den Reihen der regierenden Republikaner als auch aus der demokratischen Opposition im Kongress war Kritik an Rumsfelds Informationspolitik in der Affäre laut geworden. Viele bemängelten, der Verteidigungsminister habe das Parlament zu langsam über das Ausmaß der Affäre informiert. Aus dem Umfeld Bushs verlautete, auch der Präsident habe sich im Gespräch mit Rumsfeld verärgert darüber gezeigt, dass der ihn nicht über die Details ins Bild gesetzt habe.

Der Geheimdienstausschuss des US-Senats teilte mit, es lägen bisher keine Hinweise vor, dass Geheimdienstmitarbeiter die Misshandlungen in Abu Ghraib angeordnet hätten. Diesen Verdacht hatte die früher für das Gefängnis verantwortliche Brigadegeneralin geäußert.

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