Der Irak verfügt über keine Flotte mehr – sie wurde im Golfkrieg 1991 zerstört. Zudem hat das Land nur über einen schmalen Küstenstreifen Zugang zum Persischen Golf, der allerdings von der Fünften Flotte der US-Marine von Bahrain aus abgeriegelt werden kann. Als kritisch für den Ölfluss gelten drei Verladestellen: Ras Tanura und Jaymah in Saudiarabien sowie die iranische Insel Kharg. Saudiarabien ist der größte Erdöl-Exporteur der Welt; in der Region selbst liegt ein Viertel der weltweiten Ölreserven.
Paul Horsnell von J.P. Morgan sagte am Donnerstag, wenn der Irak gegen eine Station vorgehe, wäre es schlimm genug, „aber zwei würden uns mit Sicherheit in das Reich eines unkontrollierbaren Preisrisikos tragen“. Im schlimmsten Fall könnte Saddam Angriffe auf Supertanker in der Straße von Hormus befehlen und damit Exporte aus Kuwait, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar und Iran sowie von wichtigen saudiarabischen Fördergebieten blockieren. Militärexperten halten es jedoch für wahrscheinlich, dass Saddam seine Angriffe auf die Region nahe seines Küstenstreifens beschränken müsste.
„Die einzigen Herausforderungen, die der Irak hervorbringen könnte, würden die Form von Minen und sehr kleinen, schnellen Angriffsbooten mit Werfergranaten annehmen“, sagte Joanna Kidd vom Internationalen Institut für Strategische Studien IISS) in London. Die US-Marine habe üblicherweise etwa 20 Kriegsschiffe im Einsatz um Bahrain und könne schnell Verstärkung herbeischaffen, um Schiff zu schützen.
Die größte Bedrohung gehe von einer Verminung der Straße von Hormus aus, sagte Kidd. Minen seien schwer zu entdecken, könnten über Fischnetze gelegt werden und würden von der Strömung schnell vorangetrieben. Zudem verfügten die USA nur über 29 Minensuchboote, von denen die meisten in Reserve gehalten würden und erst in Wochen im Persischen Golf ankommen könnten. Saudiarabien verfüge über vier solcher Boote. „Wenn Saddam vorausschauend dankt, dann legt er bereits Minen“, sagt Kidd.
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