AA

Irak lehnt Einheitsregierung ab - Iran versetzt Truppen in Bereitschaft

Der Iran versetzt seine Truppen an der Grenze zum Irak in Bereitschaft.
Der Iran versetzt seine Truppen an der Grenze zum Irak in Bereitschaft. ©AP
Bagdad/Teheran. Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki will trotz des weiteren Vormarsches von ISIS keine neue Einheitsregierung bilden. - Unterdessen versetzt der Iran seine Truppen im Grenzgebiet zum Nachbarland in Alarmbereitschaft.

Al-Maliki lehne auch einen Rücktritt ab, meldete der arabische Nachrichtenkanal Al-Arabiya am Mittwoch. Angesichts des Vormarsches der ISIS-Terroristen im Irak hatten die verfeindeten Schiiten, Sunniten und Kurden angekündigt, nun doch rasch eine gemeinsame Regierung bilden zu wollen.

Das hatte US-Außenminister John Kerry dem TV-Sender ABC nach einem Besuch in den kurdischen Autonomiegebieten im Nordirak am Dienstag erklärt.

Irakische Armee erobert Ölraffinerie zurück

Die irakische Armee hat die strategisch wichtige Ölraffinerie in dem Ort Baiji nach offiziellen Angaben wieder von den extremistischen ISIS-Milizen zurückerobert. Elite-Einheiten der Armee hätten alle Zufahrten zur Raffinerie nach Kämpfen mit ISIS-Terroristen unter vollständige Kontrolle gebracht, meldete der staatliche TV-Sender Al-Iraqiya unter Berufung auf lokale Sicherheitskräfte.

Raffinerie seit Tagen heiß umkämpft

Zuvor waren bei irakischen Luftangriffen auf Baiji 16 Menschen ums Leben gekommen und 30 verletzt worden. Der Ort rund 200 Kilometer nördlich von Bagdad ist strategisch bedeutsam, weil dort eine der größten irakischen Ölraffinerien und ein Kraftwerk liegen. Baiji war laut Medienberichten Anfang der Woche in die Hände der Isis-Milizen gefallen.

ISIS-Milizen nehmen großes Ölfeld ein

Die extremistischen ISIS-Milizen haben im Gegenzug eines der größten Öl- und Gasfelder im Norden des Landes eingenommen. Aus irakischen Sicherheitskreisen hieß es am Mittwoch, ISIS-Terroristen kontrollierten nach Kämpfen seit in der Früh das Ölfeld Ajil südwestlich der Stadt Kirkuk. Diese liegt rund 250 Kilometer nördlich von Bagdad.

Laut dem irakischen Nachrichtenportal “Al-Mada” war die Ölförderung in Ajil bereits zuvor zum Stillstand gekommen, nachdem Kämpfer der Terrororganisation Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien (ISIS) in Nachbargebiete vorgedrungen waren. In Ajil werden täglich mehr als 20.000 Barrel Rohöl (je 159 Liter) gefördert.

Iran versetzt Truppen in Alarmbereitschaft

Nachbar Iran hat seine Truppen an der Grenze zum Irak in Alarmbereitschaft versetzt. Grund dafür sei der jüngste Vormarsch der sunnitischen Terrormiliz ISIS im Nachbarland, sagte Armeesprecher Ali Arasteh am Mittwoch nach einem Bericht der Nachrichtenagentur ISNA. Der Iran hat eine 1450 Kilometer lange Grenze zum Irak. In dem Konflikt steht der Iran auf der Seite der Regierung in Bagdad.

Zwischenfall im Grenzgebiet

Am Dienstagabend sind nach Angaben der Nachrichtenagentur Mehr drei iranische Polizisten in der Nähe der Grenze zum Irak von bisher unbekannten Tätern getötet worden. Der Vorfall ereignete sich demnach in der Nähe von Taze-Abad, im Nordwesten des Landes. Die Agentur zitiert eine mit Fall befasste Person, wonach es unwahrscheinlich sei, dass die Terrororganisation Islamischen Staat im Irak und in Großsyrien (ISIS) für den Anschlag verantwortlich sei. (red/APA/dpa)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Politik
  • Irak lehnt Einheitsregierung ab - Iran versetzt Truppen in Bereitschaft