Dies verlautete am Montagabend aus Kreisen der Wahlkommission in Bagdad. Daraus ging auch hervor, dass viele Sunniten die Abstimmung vom 30. Jänner boykottierten. Mehr als 15.000 Stimmberechtigte konnten allein in Bartala bei Mosul (Mossul) wegen der prekären Sicherheitslage nicht wählen.
Laut dem Auszählungstand von rund 80 Prozent der abgebenen Stimmen in Salaheddin war dort ein besonders hoher Boykottanteil zu erkennen. In dieser Provinz liegt auch Tikrit, die Heimatstadt des gestürzten Staatschefs Saddam Hussein. Die Vereinigte Irakische Allianz, die von der schiitischen Geistlichkeit unterstützt wird, erhielt demnach bisher 27.645 Stimmen. Die Liste der Kurdischen Allianz kam auf 18.791 Stimmen. An dritter Stelle mit knapp 16.000 Stimmen folgte die Partei der Iraker, angeführt von Übergangspräsident Ghazi al Yawar, einem sunnitischen Araber. Die Liste des säkularen Schiiten Allawi kam hier mit gut 13.000 Stimmen nur auf Platz vier.
In Mosul und Umgebung seien Wahlhelfer aus Furcht vor Anschlägen am Wahltag plötzlich nicht erschienen, erklärte die Wahlkommission als Begründung dafür, dass viele Menschen nicht wählen konnten. Insgesamt seien von den 330 regionalen Stimmlokalen nur ein Drittel tatsächlich geöffnet worden. Mehrere Wahllokale seien von Bewaffneten geplündert worden, die Urnen oder Stimmzettel entwendet hätten. Schon kurz nach der Wahl hatten Vertreter der sunnitischen sowie der christlichen Minderheit über Unregelmäßigkeiten geklagt.
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