US-Statthalter Paul Bremer hat am Freitag die Möglichkeit eine Rückzugs der US-Truppen erwogen. Es sei nicht möglich, in einem Land zu bleiben, in dem die USA nicht willkommen seien, sagte er in Bagdad vor einer Versammlung irakischer Gouverneure.
Wenn die künftige Übergangsregierung, die nach der Machtübergabe am 30. Juni die Verantwortung übernehmen soll, einen Abzug fordern sollte, würden sich die USA aus dem Land zurückziehen.
Bei ihrem bisher tiefsten Vorstoß haben sich US-Truppen auf dem Friedhof von Najaf Gefechte mit schiitischen Milizionären geliefert. Weitere Soldaten rückten am Freitag in Richtung eines heiligen Schreins vor, in dessen Nähe sich das Büro Muktada al Sadrs befindet.
Über Najaf kreisten Hubschrauber und ein Kampfflugzeug. In der Innenstadt von Najaf waren Explosionen zu hören, Dutzende Zivilpersonen flüchteten aus den umkämpften Stadtgebieten. Von zwei Orten stiegen schwarze Rauchsäulen auf.
Die US-Truppen scheiterten mit dem Versuch, Sadr an seiner wöchentlichen Predigt im benachbarten Kufa zu hindern. Obwohl sie die Straße von Najaf nach Kufa am Morgen abgeriegelt hatten, erschien Sadr dort wie üblich zum Freitagsgebet. In seiner Predigt beschimpfte er US-Präsident George W. Bush und den britischen Premierminister Tony Blair als Tyrannen und warf ihnen vor, das Leiden irakischer Häftlinge in den Gefängnissen der Koalitionstruppen zu ignorieren.
In der seit Tagen umkämpften heiligen Stadt Kerbala kam es nach Angaben von Einwohnern zu Gefechten zwischen US-Soldaten und Anhängern Sadrs. Bei einem Bombenanschlag im Dorf Mukdadiyah nordöstlich von Bagdad wurden am Freitag der Führer des Stammes Miahi und eine seiner Töchter getötet. Nach Angaben von Nachbarn arbeitete der Mann mit der US-geführten Koalition zusammen.
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