In Bagdad fiel ein Vertrauter des radikalen schiitischen Predigers Muktada al-Sadr einem Mordanschlag zum Opfer. Extremisten stellten am Samstag ein Video ins Internet, das die Hinrichtung von fünf Nationalgardisten zeigte. Wegen einer nächtlichen Ausgangssperre erlebten die meisten Iraker den Jahreswechsel in den eigenen vier Wänden. Der irakische Ministerpräsident Iyad Allawi sprach mit Blick auf die Wahlen in seiner Neujahrsansprache von entscheidenden Weichenstellungen 2005.
Allawi betonte, der wirtschaftliche und politische Fortschritt erfordere einen demokratischen Rahmen. Seine Vision für die Zeit nach den Wahlen sei, dass der Irak stark in seiner politischen und gesellschaftlichen Struktur wird und innerlich vereint zu Frieden und Stabilität in der Region beitragen wird.
Der Anschlag in Bedji galt einem Fahrzeug der Nationalgarde, verfehlte dieses aber, teilten Sicherheitskreise in der Provinzhauptstadt Tikrit mit. Sechs weitere Personen wurden verletzt, darunter zwei Nationalgardisten. In Bagdad erschossen Unbekannte am Samstag Haithem al-Ansari, einen Vertrauten des radikalen Schiiten-Predigers Al-Sadr, meldete der arabische Fernsehsender Al-Arabiya.
Auf einer Straße südlich von Bagdad starben zwei Iraker durch einen Sprengsatz. In Kirkuk ermordeten Unbekannte einen Polizisten auf dem Weg zur Arbeit. Ein US-Soldat starb am Freitag bei einem Einsatz in der westlichen Unruheprovinz Anbar, teilte das US- Militärkommando in Bagdad mit.
Der Leiter der Wahlbehörde in Mossul (Mosul) legte sein Amt nieder. Der Schritt sei aus rein persönlichen Gründen erfolgt, erklärte Adel al-Lami, ein Mitglied der zentralen Unabhängigen Wahlkommission, am Freitag in Bagdad. In einer am Vortag im Internet veröffentlichten Botschaft warnten die sunnitischen Extremisten-Gruppen Ansar al-Sunna, Islamische Armee im Irak und Mudschahedin-Armee die Iraker davor, an den Wahlen am 30. Jänner teilzunehmen. Der Arm der Mudschahedin wird, so Gott will, all jene erreichen, die an den Wahlen teilnehmen oder in den Wahllokalen arbeiten, hieß es darin.
Die Terrorgruppe des Jordaniers Abu Mussab al-Zarqawi stellte am Samstag ein Video ins Internet, das die Ermordung von fünf irakischen Nationalgardisten in der westirakischen Rebellenhochburg Ramadi zeigt. Maskierte Extremisten erschießen die fünf Männer, deren Arme auf den Rücken zusammengebunden sind, von hinten. Die Szene spielt sich augenscheinlich auf offener Straße ab.
Die US-Armee startete unterdessen, einen Monat vor den geplanten Wahlen im Irak, eine neue Offensive gegen Rebellen in den Sunniten-Gebieten südlich von Bagdad gestartet. Das Areal zählt zu den letzten in der Nähe Bagdads, in denen sich die Rebellen bei ihren Operationen noch sicher fühlen, sagte Oberstleutnant James Hutton von der 1. Kavalleriedivision am Freitag. Die Rebellen müssten einsehen, dass sie ihre Ziele nicht erreichen können, sagte Hutton.
Die US-Armee kündigte am Neujahrstag die Freilassung von fast 260 Häftlingen aus den Gefängnissen Abu Ghraib und Camp Bucca an. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben eines Armeesprechers mehr als 9.000 Gefangene freigelassen. Noch rund 7.000 Gefangene sitzen weiter in Haft, darunter 2.300 in Abu Ghraib.
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