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Irak: Fast 100 Tote durch Bombenserie

Einen Tag nach der blutigen Bombenserie in Balad nördlich von Bagdad hat sich die Zahl der Todesopfer auf mindestens 99 erhöht. Die Anzahl der Verletzten wurde von den Behörden mit 124 angegeben.

Bei einem weiteren Autobombenanschlag am Freitag sind in der südlich von Bagdad gelegenen Stadt Hilla neuerlich mindestens sieben Menschen getötet worden. Bei den meisten Toten vom Donnerstag handelt es sich laut einer Mitteilung des örtlichen Krankenhauses um Zivilpersonen. Unter den Verletzten sollen sich allerdings auch der Polizeichef von Balad sowie vier seiner Beamten befinden. Insgesamt fielen damit im Irak binnen fünf Tagen fast 200 Menschen Gewaltanschlägen zum Opfer.

Der Sprengsatz vom Freitag detonierte auf einem belebten Gemüsemarkt in Hilla, rund 100 Kilometer südlich von Bagdad. Den Angaben zufolge war das Auto mit der Bombe vor einem der Marktstände geparkt. Hilla wird überwiegend von Irakern schiitischen Glaubens bewohnt. Der amerikanische Oberbefehlshaber im Irak, General George Casey, machte unterdessen einen Abzug der US-Truppen aus dem Irak vom Ergebnis des Verfassungsreferendums und der für Dezember geplanten Parlamentswahl abhängig.

„Die nächsten 75 Tage werden entscheidend sein“, erklärte er in Washington. Vor einem Senatsausschuss in Washington sagte Casey am Donnerstag, derzeit sei nur ein irakisches Bataillon in der Lage, ohne amerikanische Unterstützung gegen die Aufständischen zu kämpfen. Die US-Strategie sieht vor, mit dem Abzug der amerikanischen Truppen zu beginnen, wenn die Iraker allmählich in der Lage sind, den Kampf gegen die Rebellen selbst zu führen. Schiiten sowie Kurden unterstützen den Verfassungsentwurf, über den die Iraker am 15. Oktober abstimmen sollen. Die Sunniten lehnen ihn ab.

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