Er war in seinem Wagen in dem sunnitischen Bezirk Adhamiya unterwegs, als die Bewaffneten das Auto stoppten. Sie zerrten ihr Opfer aus dem Wagen, ließen aber den Fahrer laufen.
Die Entführung ereignete sich am selben Tag, an dem die USA und die mit ihr verbündete irakische Regierung die Tötung des Al-Kaida-Chefs im Irak, Abu Musab al-Zarqawi, bekannt gaben. Zugleich verhängten die Behörden am Freitag ein mehrstündiges Fahrverbot über Bagdad, um Racheakte der Al-Kaida während der Zeit der traditionellen Gebete an diesem Wochentag zu verhindern.
Selbstmordattentäter hatten in der Vergangenheit mehrfach schiitische Moscheen angegriffen und den Irak damit an den Rand eines Bürgerkriegs gebracht. Neben Bagdad wurde auch über Baquba ein Fahrverbot verhängt. In der Nähe der Stadt in der Großregion um Bagdad war Zarqawi bei einem US-Luftangriff am Mittwoch getötet worden. Der irakische Ölminister Hussain al-Shahristani hatte nach dem Tod des irakischen Staatsfeinds die Hoffnung geäußert, dass sich die von zahlreichen Sabotageakten beeinträchtigte Ölförderung nun wieder stabilisieren werde.
Im Irak haben Aufständische und kriminelle Banden in den vergangenen Jahren immer wieder Menschen verschleppt, um damit das Land zu destabilisieren oder Lösegeld zu erpressen. Neben Ausländern gerieten dabei auch immer wieder Verwaltungs- und Regierungsbeamte in das Visier von Entführern, die mit Gewaltakten die mit den USA verbündete Regierung treffen wollen.
Das Ölministerium gilt als eines der Schlüsselressorts für den wirtschaftlichen Wiederaufbau des Landes. Infolge des Irak-Krieges von 2003 und zahlreicher Sabotageakte ist der Ölexport – einst eine sprudelnde Einnahmequelle des Golfstaates – stark beeinträchtigt. Der Aufstand im Irak wird hauptsächlich von Sunniten getragen, die sich zusehends von der schiitischen Bevölkerungsmehrheit an den Rand gedrängt fühlen. Unter dem gestürzten Machthaber Saddam Hussein stellten Sunniten die Führungsschicht in Staat und Gesellschaft, während Schiiten unterdrückt wurden.
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