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Irak: Auf US-Munitionsdepot geschossen

Aufständische haben in Bagdad ein Munitionslager der US-Streitkräfte beschossen und einen Großbrand ausgelöst. Menschen kamen nach ersten Erkenntnissen aber nicht zu Schaden.

Eine Serie von Explosionen erschütterte die Umgebung im Umkreis von mehreren Kilometern, die Druckwelle beschädigte mehrere Gebäude.

Ein Sprecher des Stützpunktes Falcon erklärte am Mittwoch, von einem nahe gelegenen Wohngebiet aus seien Granaten abgefeuert worden. Es gebe Hinweise darauf, dass Zivilpersonen mit Kontakten zu einer Miliz für den Angriff vom Dienstagabend verantwortlich seien. Im Internet bekannte sich die Gruppe „Islamisches Heer im Irak“ zu dem Anschlag und erklärte, sie habe den Stützpunkt mit zwei Raketen und drei Granaten angegriffen. Die meterhohen Flammen waren auch am Mittwoch noch nicht gelöscht. Der irakische Innenminister Jawad al- Bolani betonte im Fernsehen, die Lage sei unter Kontrolle.

Der anhaltenden Gewalt im Irak fielen fünf weitere US-Soldaten zum Opfer. Drei Marineinfanteristen seien bereits am Montag bei Kämpfen mit Aufständischen in der Provinz Anbar westlich von Bagdad ums Leben gekommen, teilten die US-Streitkräfte am Mittwoch mit. Die beiden anderen Soldaten wurden in Bagdad und in Tikrit getötet. Anschläge und Überfälle kosteten am Mittwoch landesweit mindestens sechs Iraker das Leben.

Der UN-Koordinator für humanitäre Hilfe, Jan Egeland, erklärte in Genf, Morde aus Rache seien im Irak an der Tagesordnung. Er verwies darauf, dass nach den Statistiken täglich rund 100 Menschen einem Gewaltverbrechen zum Opfer fielen. Laut einer neuen regierungsunabhängigen Studie sind durch die Folgen des Krieges von 2003 im Irak fast 655.000 Menschen ums Leben gekommen.

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