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Irak: Anschlagsserie reißt nicht ab

Bei einem erneuten Selbstmordanschlag sind am Montag in Bagdad vier irakische Zivilisten und der Attentäter ums Leben gekommen. Am Sonntag hatte es bereits 25 Tote gegeben.

Die Polizei meldete, zehn weitere Menschen seien verletzt worden, als der Täter im belebten Karrada-Stadtviertel eine Autobombe zündete. Ein Wohnhaus wurde zerstört, zahlreiche Geschäfte und Autos wurden beschädigt. Irakische Sicherheitskräfte und US-Truppen sperrten das Gebiet weiträumig ab. Der TV-Nachrichtensender Al-Arabiya berichtete, eine zweite Autobombe, die am Morgen in der irakischen Hauptstadt explodierte, habe einem hochrangigen Funktionär des Innenministeriums gegolten, der das Attentat überlebte. Der Fahrzeugkonvoi von General Rashid Flaih sei am Vormittag im Norden Bagdads angegriffen worden, verlautete aus dem Innenministerium. Dem Offizier sei nichts passiert, „einige Leibwächter“ seien leicht verletzt worden. In Khalis, rund achtzig Kilometer nördlich von Bagdad, erschossen Unbekannte einen Polizisten, wie die Polizei mitteilte.

Verstärkte Anschläge

In den vergangenen fünf Tagen haben Rebellen im Irak ihre Sprengstoffanschläge auf irakische Sicherheitskräfte, Regierungsvertreter und US-Truppen verstärkt. Nach Angaben der Behörden sind dabei rund 100 Menschen ums Leben gekommen und mehr als 150 verletzt worden. Am Sonntag hatte sich ein Selbstmordattentäter im Nordirak bei dem Begräbnis eines kurdischen Politikers in die Luft gesprengt und dabei 25 Menschen mit in den Tod gerissen. Bei den Kämpfen im Irak ist am Montag wieder ein britischer Soldat getötet worden, wie das Verteidigungsministerium in London mitteilte. Der Soldat sei Verletzungen erlegen, die er bei einer „feindseligen Aktion“ erlitten habe. Einzelheiten wurden zunächst nicht genannt.

Australischer Premier bleibt hart

Nach der Entführung eines Australiers im Irak hat der australische Regierungschef John Howard Zugeständnisse an die Geiselnehmer ausgeschlossen. Zugleich kündigte er am Montag die Entsendung einer Sondereinsatzgruppe an. „Wir lassen uns unsere Außenpolitik nicht von Terroristen diktieren, aber wir werden alles unternehmen, um diesem armen Mann zu helfen“, sagte Howard dem australischen Rundfunksender ABC. Eine Videoaufnahme zeigt den von irakischen Aufständischen verschleppten Douglas Wood, wie er um sein Leben fleht. Der 63-jährige Australier, der seit 1992 in Kalifornien lebt, hatte seit mehr als einem Jahr als Ingenieur im Irak gearbeitet.
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