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Irak: Anschläge und Luftangriffe

Bei einem US-Luftangriff nördlich von Bagdad wurden am Dienstag 13 Mitglieder einer Familie getötet. In einem Altersheim von Basra sprengte sich ein Selbstmordattentäter in die Luft.

Augenzeugen sprachen von Dutzenden von Toten und Verletzten; laut Polizeiangaben forderte der Anschlag zwei Todesopfer. In Bagdad explodierte am Morgen ein Sprengsatz auf einem Markt. Dabei starben sieben Iraker, 18 weitere verletzt. Die Leichen der beiden seit Freitag vermissten US-Soldaten sind aufgefunden worden, wie ein irakischer General am Dienstag in Bagdad mitteilte.

Am Montag hatte sich eine dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahe stehende Sunniten-Gruppe zur Entführung der Soldaten bekannt. Die Leichen der Männer im Alter von 23 und 25 Jahren seien am Rand einer Straße in der Nähe des Ortes entdeckt worden, in dem sie entführt wurden, erklärte der irakische Generalmajor Abdulaziz Mohammed. Die US-Streitkräfte bestätigten dies zunächst nicht. Bei mehreren Razzien nahe der Rebellen-Hochburg Baquba hat das US-Militär nach eigener Darstellung am Dienstag 15 mutmaßliche Aufständische getötet.

Der japanische Ministerpräsident Junichiro Koizumi hat am Dienstag den Rückzug der japanischen Bodentruppen aus dem Irak angekündigt. Die Entscheidung sei in Absprache mit den Verbündeten getroffen worden, sagte Koizumi nach Gesprächen mit Vertretern der Regierungsparteien und der Opposition in Tokio. Verteidigungsminister Fukushiro Nukaga ordnete laut einem Zeitungsbericht an, mit dem Abzug noch am Dienstag zu beginnen. Japan hat seit Anfang 2004 etwa 600 Soldaten in der südirakischen Provinz Muthanna stationiert. Die Mission beschränkte sich auf humanitäre Aufbauhilfe. Die Soldaten hätten ihre Aufgabe erfüllt, sagte Koizumi.

Koizumi gab die Entscheidung zum Truppenabzug bekannt, nachdem am Vortag das Büro des britischen Premierministers Tony Blair bestätigt hatte, dass die ebenfalls in Muthanna stationierten britischen und australischen Truppen die Verantwortung für die Sicherheit der Provinz an die Iraker abgeben werden. Der australische Verteidigungsminister Brendan Nelson warnte am Dienstag, Rebellen in der Region könnten ihre Anschläge nach der Übergabe verstärken, schließlich sei Muthanna die erste Provinz, die unter irakische Kontrolle gestellt werde.

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