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Irak: Angriffe auf US-Truppen

US-Soldaten und irakisches Hilfspersonal sind wieder zum Ziel von Angriffen geworden. Mindestens zwölf Menschen sind dabei getötet und 14 weitere verletzt worden.

In der Nähe von Bakuba sind drei US-Soldaten getötet worden, wie das US-Armeekommando am Donnerstag mitteilte; ein vierter Soldat sei verletzt worden. Drei irakische Polizisten sind nach offiziellen Angaben bei einem Angriff zwischen den Städten Falluja und Ramadi getötet worden. Westlich von Bagdad wurden vier irakische Beschäftigte der US-Armee bei einem Überfall getötet, in Falluja erschossen US-Soldaten zwei Iraker. Bei einer Anti-Terror-Operation wurde ein spanischer  Polizeioffizier lebensgefährlich verletzt.

Wie das spanische  Verteidigungsministerium in Madrid mitteilte, erlitt der Major der  paramilitärischen Guardia Civil, Gonzalo Pérez Garcóa,  einen Kopfschuss. Er wurde in ein US-Spital nach Bagdad gebracht. Der Polizeioffizier war der Sicherheitschef der spanischen Interventionstruppen im Irak. Der Zwischenfall ereignete sich südlich der Stadt Diwaniya. Der Spanier habe dort zusammen mit irakischen Polizeieinheiten an einer Aktion gegen eine „Terrorgruppe“ teilgenommen, hieß es.

In Falluja erschossen US-Soldaten in der Nacht auf Donnerstag zwei Iraker. Der TV-Sender Al Jazeera berichtete unter Berufung  auf Zeugen, die beiden Männer hätten das Geschäft eines Autohändlers bewacht. Die Soldaten hätten im Dunkeln verdächtige  Bewegungen festgestellt und die beiden Iraker erschossen.

Die USA werden nach den Worten von US-Vizepräsident Dick Cheney ihre Suche nach Massenvernichtungswaffen im Irak fortsetzen. „Die Richter sind noch unterwegs“, sagte Cheney in einem Radiointerview. „Es wird noch eine beachtliche Weile in Anspruch nehmen, um in all die Kämmerchen und (…) Müllhalden und all die Orte im Irak zu sehen, an denen man damit rechnet, so etwas zu finden“, sagte Cheney. Die USA hatten den Krieg gegen den Irak damit begründet, das Land besitze Massenvernichtungswaffen. Bisher wurden jedoch keine derartigen Waffen entdeckt.

US-Außenminister Colin Powell rechnet damit, dass sich bis Jahresende alle 26 NATO-Staaten an der Stabilisierung des Irak beteiligen werden – einschließlich jener, die den US-geführten Krieg abgelehnt hatten. Von 26 Bündnisstaaten hätten bereits 18 Truppen im Irak stationiert, sagte Powell einem Rundfunksender in Philadelphia am Mittwoch (Ortszeit). Selbst wenn dies aber noch „kein Bündnis mit allen 26“ Partnern sei, hätten immerhin 18 NATO-Staaten damit ausgedrückt: „Amerika, wir stehen dir bei“. Alle weiteren Bündnispartner würden nicht lange auf sich warten lassen, sagte Powell: „Sie werden dazu stoßen, während wir die NATO im Laufe des Jahres einbinden wollen, damit sie einen Teil der Verantwortung im Irak übernimmt.“

Die derzeit im Aufbau befindliche irakische Armee wird nach Einschätzung eines hochrangigen US-Militärs erst in drei bis fünf Jahren einsatzbereit sein. Grund dafür seien die hohen Kosten für die militärische Ausrüstung und die Truppenausbildung, sagte US-General Paul Eaton am Mittwoch bei einer Videoschaltung aus Bagdad. Es sei schwer, schnell und kostengünstig eine leistungsstarke Armee aufzubauen. Ausländische Truppen müssten deshalb auch in den kommenden Jahren im Irak präsent bleiben.

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