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Irak: 50 Tote bei Bombenanschlag

Bei einem Anschlag auf einen Marktplatz in der Stadt Mahmudiya südlich von Bagdad sind am Montag rund 50 Menschen getötet worden. Mindestens 46 weitere wurden verletzt.

Dutzende von Aufständischen hätten aus mehreren Autos heraus mit Maschinenpistolen auf dem belebten Marktplatz in die Menge geschossen, teilte ein Armeesprecher mit. Unter den Opfern waren nach Klinikangaben viele Frauen und Kinder.

Nach Angaben des US-Militärs, der Polizei und des Bürgermeisters hatten bewaffnete Männer einen gut besuchten Markt überfallen. Dabei habe es auch mehrere Granaten- oder Mörserexplosionen gegeben. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete, die Angreifer hätten zunächst eine Autobombe zur Explosion gebracht. Dann hätten die Attentäter von Autos aus wahllos auf Besucher und Verkaufsstände geschossen, verlautete demnach aus aus Kreisen des Innenministeriums. Soldaten und Polizeibeamte eilten herbei. Viele Opfer wurden mit Schusswunden in die Krankenhäuser gebracht.

Bei den meisten Opfern soll es sich um Schiiten handeln. Über die Zahl der Opfer lagen divergierende Angaben vor. Das Innenministerium gab die Zahl der Toten mit 42 an. Zwei Autobomben seien explodiert, sagte ein Sprecher. Der schiitische Fernsehsender Al Forat meldete 72 Tote, Rettungskräfte bezifferten die Zahl der Opfer jedoch auf 41.

Zunächst war unklar, wer hinter dem Angriff stand. Der Anschlag ereignete sich am 38. Jahrestag der Machtergreifung der Baath-Partei unter General Ahmed Hassan al-Bakr, dem 1979 Saddam Hussein als Staatschef folgte.

Mahmudiya liegt etwa 30 Kilometer südlich von Bagdad und wird sowohl von Schiiten als auch von Sunniten bewohnt. Die Stadt gehört zum so genannten Dreieck des Todes. In dieser Gegend kommt es immer wieder zu tödlichen Anschlägen, die von sunnitischen Aufständischen im Umkreis der den Schiiten heiligen Städte Najaf und Kerbala gegen Sicherheitskräfte und Zivilisten verübt werden.

Im Norden des Irak waren am Sonntagabend bei einem Selbstmordanschlag in einem Café 28 Menschen getötet und 19 verletzt worden. 25 der Opfer bei dem Attentat in der Stadt Tus Khormatu waren nach jüngsten Polizeiangaben Schiiten, die übrigen drei Kurden. Durch den Druck der Explosion stürzte das Gebäude zusammen. Im ganzen Land wurden am Sonntag bei verschiedenen Angriffen insgesamt 48 Menschen getötet.

Im Süden von Bagdad starb ein US-Soldat am Sonntag bei einem Bombenanschlag. Das teilte die US-Armee am Montag mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Damit erhöht sich die Zahl der getöteten US-Militärs und dazugehörigen Personals seit dem Einmarsch im Irak auf 2546.

Der gestürzte Staatschef Saddam Hussein hielt unterdessen nach US-Militärangaben am Montag den zehnten Tag in Folge an seinem Hungerstreik fest, um für bessere Sicherheit seiner Anwälte zu protestieren. Der Gesundheitszustand des Ex-Präsidenten und von drei seiner Mitangeklagten, die ebenfalls die Nahrungsaufnahme verweigerten, sei weiter gut, hieß es.

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