Irak: 23 Tote bei Gefechten
17 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das irakische Innenministerium mit. Auf Seiten der schiitischen Miliz kämpften demnach auch Polizisten. Zwei Polizisten seien getötet worden, zwölf weitere verletzt.
Der Schusswechsel brach demnach in der Stadt Nahrawan südöstlich von Bagdad aus, als die Schiiten ein Mitglied ihrer Miliz befreien wollten, das als Geisel gefangen genommen worden sei. Über Opfer auf Seiten der Aufständischen lagen zunächst keine Informationen vor. Die sunnitischen Aufständischen kämpfen gegen die von Schiiten und Kurden geführte irakische Regierung. Sadrs Anhänger haben ihrerseits bereits zwei Mal einen Aufstand gegen die im Land stationierten Truppen der USA und Großbritanniens begonnen.
Unterdessen einigten sich die Koalitionsparteien der irakischen Übergangsregierung, gemeinsam bei der Parlamentswahl im Dezember zu kandidieren. Bei den Gesprächen seien Streitigkeiten beigelegt worden, die zu einer Aufspaltung des von Schiiten geführten Bündnisses hätten führen können, teilten Koalitionsvertreter am Donnerstag mit. So werde der Gruppe um den radikalen Geistlichen Sadr eine größere Rolle zugestanden.
Der irakische Ex-Ministerpräsident Iyad Allawi habe eine Kandidatenliste zusammengestellt, die Wähler der verschiedenen Volksgruppen des Landes ansprechen soll, teilte das Büro des schiitischen Politikers mit. Die Liste solle am Samstag offiziell vorgestellt werden. Auch die zwei größten Kurden-Gruppen, die an der Übergangsregierung beteiligt sind, hätten einer gemeinsamen Kandidatenliste zugestimmt. Zur Einigung kam es in letzter Minute, da sich die Kandidaten nur noch bis Freitag für die Wahl am 15. Dezember registrieren lassen können.
Am Mittwoch hatten sich bereits drei führende Sunniten-Parteien zusammengeschlossen, um sich gemeinsam zur Wahl zu stellen. Die Bildung dieses Bündnisses war das bisher deutlichste Zeichen, dass sich auch einige Sunniten an der Wahl beteiligen wollten. Die Parlamentswahl im Jänner hatten sie noch weitgehend boykottiert. Die Sunniten sind im Irak in der Minderheit, besetzten aber unter dem früheren Machthaber Saddam Hussein zentrale Führungspositionen. Sie lehnten auch überwiegend die von den USA unterstützte Verfassung ab, deren Annahme durch eine Mehrheit der Iraker den Weg für die Parlamentswahlen freigemacht hatte.
Ein Selbstmordattentäter tötete am Donnerstag mit einer Autobombe in der Innenstadt von Bagdad zwei irakische Zivilisten und verletzte acht weitere Menschen. Ein Polizist vor Ort sagte, die amerikanischen Soldaten, denen der Anschlag offensichtlich gegolten habe, seien unverletzt geblieben. Bereits am Mittwoch wurden im Osten Bagdads bei der Explosion einer am Straßenrand versteckten Bombe zwei US-Soldaten getötet. Der Sprengsatz sei explodiert, als der Konvoi der Soldaten die Stelle passiert habe, teilte das US-Militär am Donnerstag mit. Seit dem Einmarsch der USA im Irak vor gut zweieinhalb Jahren sind damit 2.003 US-Soldaten in dem Land ums Leben gekommen.
Tragisch endete das Leben eines Oberstleutnants der Polizei in der nordirakischen Vielvölkerstadt Kirkuk, der in der Nacht auf Donnerstag von Aufständischen vor seinem Haus erschossen wurde. Sein Sohn wurde verletzt. Wie die Polizei mitteilte, hatte Ardshman Abdullah erst einen Monat zuvor einen Attentatsversuch mit leichten Verletzungen überlebt. Sein Bruder, der in der Armee arbeitete, wurde im September ebenfalls ermordet. Abdullah gehörte der Turkmenischen Volkspartei an.
Bei Angriffen von Aufständischen wurden in Bakuba in der Nacht vier Polizisten und ein zehnjähriger Junge verletzt.
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