Die Drohungen würden nicht nur aus Österreich kommen – u. a. auch aus den Niederlanden und England sowie “quer durch alle Bildungsschichten” wünscht man dem Anwalt nichts Gutes. “Würde man eine Abstimmung über die Todesstrafe durchführen – 80 Prozent würden jetzt ‘ja’ sagen”, meinte Mayer. “Eine Journalistin hat mich gerade vorhin angerufen. Die ist in einem Taxi gesessen. Der Fahrer meinte, ganz Amstetten gehöre vergast”, berichtete ein hörbar entsetzter Anwalt. “Dass man gar nicht trennt zwischen Verdächtigem und Anwalt, wie man das in einem sehen kann – unfassbar.”
Er versuche weiterhin, die “rechtsstaatliche Passion” hochzuhalten, für einen rechtsstaatlichen Standpunkt zu werben, sagte Mayer. Nur wenige Mails klängen ein wenig positiver: So habe ein Mann geschrieben, er verstehe nicht, dass nicht einmal Akademiker in seinem Freundeskreis zwischen Anwalt und Verdächtigen trennen würden.
Seinem Mandanten, Josef F., gehe es “immer gleich”, er habe auch nach seiner Familie gefragt, erklärte der gestresste Rechtsvertreter. “Er sitzt in seiner Zelle, hat sich seinem Schicksal ergeben.”
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