Investition in die Energiezukunft

Die Photovoltaik hat sich in den letzten 20 Jahren vom kleinen Nischenmarkt für Ökos zum kommerziellen Massenmarkt entwickelt. Nicht jede(r) hat aber die Möglichkeit, eine eigene Ökostrom­anlage zu errichten. Was können Menschen tun, wenn sie trotzdem erneuerbare Energien fördern wollen? Wir sprachen darüber mit Patrick Flax, Produktmanager Ökoenergie bei illwerke vkw. Er ist seit 2017 im Unternehmen.

Gibt es Alternativen zu den eigenen Ökostromanlagen?

Ja. Eine gute Alternative ist, über das sehr beliebte jährliche Bürgerbeteiligungsmodell „Sonnenstromaktie“ zu investieren. Seit 2012 wurden PV-Anlagen (mit über 2476 kWp) im Ländle auf öffentlichen Gebäuden oder in Kooperation mit der Lebenshilfe errichtet, und jedes Jahr werden es mehr.

Was ist die Sonnenstromaktie genau?

Das Modell geht bereits in das neunte Jahr. Im Unterschied zu anderen Beteiligungsmodellen profitieren die Beteiligten mit der Sonnenstromaktie direkt vom Energieertrag ihres Anteils. Die Sonnenstromaktie ist keine Aktie oder ein Wertpapier im rechtlichen Sinn, sondern ein Strombezugsrecht. Die Kunden erwerben mittels eines einmaligen Baukostenzuschusses in der Höhe von 1350 Euro (brutto) das Strombezugsrecht für einen halben kWp-Anteil der PV-Anlagen für 20 Jahre, also vom 1. Jänner 2021 bis zu 31. Dezember 2040. Das Strombezugsrecht entspricht je nach Sonnenertrag jährlich mindestens 450 kWh. Dieses wird den Kunden mit dem jeweils gültigen Tagstrom-Preis des Stromprodukts Privat 24 vergütet, der am 31. Dezember des jeweils abgerechneten Kalenderjahres gültig ist (Dezember 2020: 15,73 Cent/kWh, dies entspricht pro Sonnenstromaktie rund 70 Euro/Jahr).

Fallen laufende Kosten an?

Das Servicepauschale pro Sonnenstromaktie und Jahr beträgt 16,89 Euro für Stromkunden von vkw, Stadtwerke Feldkirch, E-Werke Frastanz oder Montafonerbahn AG. Für andere Kunden beträgt es 28,59 Euro. Dieses Servicepauschale beinhalten die Betriebsführung, die Wartung/Instandhaltung, den Wechselrichtertausch, den Messpreis sowie Abrechnung und Versicherung. Das Servicepauschale ist mit dem österreichischen Verbraucherpreisindex wertgesichert.

Was sind die Vorteile der Sonnenstromaktie?

Unabhängigkeit von der Entwicklung des Strompreises. Jede mit einer Sonnenstromaktie erzeugte Kilowattstunde ist so viel wert wie eine am Tag verbrauchte Kilowattstunde.

Wo stehen die PV-Anlagen der Sonnenstromaktie 2020?

2020 konnten fünf PV-Anlagen mit insgesamt 220 kWp für die Sonnenstromaktie gewonnen werden. Die Standorte sind in ganz Vorarlberg verteilt. Von Bregenz über Dornbirn, Koblach und Bludenz bis nach Vandans.

Wie bekomme ich eine Sonnenstrom­aktie?

Bis 30. April 2021 für Haushalte und Betriebe in Vorarlberg (ohne Kleinwalsertal) kaufen. Bedingung ist immer ein eigener Netzanschluss.

Was ist, wenn ich keine Sonnen­stromaktien bekomme?

Keine Sorge. Es gibt wie immer eine Warteliste für das nächste Jahr und wir informieren frühzeitig über die neue Auflage. 

„Energie für unser Leben“ ist eine redaktionell unabhängige Serie der Vorarlberger Nachrichten mit Unterstützung von illwerke vkw.