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"Intertech" in Dornbirn

Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl am Donnerstag Vormittag die 16. "Intertech-Bodensee"-Fachmesse in Dornbirn eröffnet. Die Messe findet vom 9. bis 11. Juni statt.   

Sowohl Leitl als auch Gastredner Reinhold Würth skizzierten in ihren Ansprachen die gravierenden Veränderungen, die unmittelbar bzw. in den nächsten fünfzehn bis 30 Jahren in Wirtschaft und Gesellschaft bevorstehen. „Es wird ein gnadenloser Weltkrieg ohne Blut sein. Die Auswirkungen auf die Familienverbände, die Lebensqualität des Einzelnen, die Freiheitlichkeit unserer Demokratie werden mindestens so groß sein wie die Auswirkungen des Ersten und Zweiten Weltkriegs“, sagte Würth.

Schraubenfabrikant Würth, der in seiner Unternehmensgruppe mehr als 49.000 Mitarbeiter beschäftigt und heuer 6,8 Mrd. Euro umsetzen möchte, sprach davon, „dass wir uns nicht nur bekriegen dürfen, sondern auch zusammenhalten müssen“. Die Kräfteverhältnisse in der Welt würden sich in den nächsten dreißig Jahren komplett verschieben, China die USA als Weltmacht Nummer eins ablösen. In China gehe die Entwicklung derzeit in „affenartiger Geschwindigkeit“ voran. Würth prophezeite, dass bereits in zwei bis drei Jahren qualitativ hochwertige Pkw aus China zum Preis von 5.000 Euro auf den Markt kommen werden.

„Wir können uns in dieser Zeit nur durch schnelle Reaktion retten“, betonte Würth. Für kleinkarierte Zwistigkeiten innerhalb von Nationen oder von Europa sei kein Platz mehr. „Die Not des Faktischen wird nationale Interessen zurückdrängen“, zeigte sich der Unternehmer überzeugt. Es gelte, „so viel an Geistesblitzen voranzubringen, dass wir der physischen Übermacht der Inder und Chinesen widerstehen können“, so Würth. Für die Entwicklung von Kreativität unterstrich Würth auch die Bedeutung der Geisteswissenschaften.

Unmissverständlich stellte Würth auch klar, „dass die Zeit der Bequemlichkeit vorbei ist“. Eine Nation, die glaube, sich mit 35 Stunden-Wochen Arbeitszeit und sechs Wochen Jahresurlaub im globalen Wettbewerb behaupten zu können, sei auf dem Holzweg: „Die wird gnadenlos wegrationalisiert“.

Wirtschaftskammer-Präsident Leitl bekräftige die Ausführungen Würths. Er unterstrich, dass die regionale Ebene von entscheidender Bedeutung sei. „Wir müssen kreativer und schneller sein als die anderen, gerade in der Umsetzung von Know-how“, sagte Leitl. Das gehe aber nur durch die Initiative der Regionen. Den Vorarlberger Wirtschafts-Landesrat Manfred Rein (V) lobte Leitl für die Strategie, auf Innovation und Qualifikation gesetzt zu haben und zu setzen. „Vorarlberg hat sich hervorragend entwickelt, das soll Mut geben“, so Leitl. Er glaube, „dass wir alle Chancen haben, wenn wir das, was wir wissen, auch umsetzen“.

Auf der 16. „Intertech-Bodensee“ in Dornbirn sind rund 400 Aussteller aus fünf Nationen vertreten. 15.000 Besucher aus Süddeutschland, der Schweiz, Liechtenstein und Österreich werden erwartet. Die laut Dornbirner Messe GmbH größte Technologie-Messe der Bodensee- und Alpenregion wird abwechselnd in Dornbirn (ungerade Jahre) und St. Gallen (gerade Jahre) durchgeführt und ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Dornbirner Messe und der Olma Messen St. Gallen. Unterstützt wird die Technologie-Messe von den Bodensee-Industrie- und Handelskammern.

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