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Intersky und AUA auf Kooperationskurs

Auf einzelnen Strecken wollen die Gesellschaften künftig zusammenarbeiten.

Die Vorarlberger Regionalfluggesellschaft „Intersky“ ist an einer Kooperation mit der Lufthansa-Tochter AUA interessiert. AUA-Vorstand Peter Malanik zeigt sich im VN-Gespräch nicht abgeneigt: Die Intersky kann dank ihrer schlanken Kostenstruktur mit kleinen Flugzeugen Strecken bedienen, die für die AUA nicht rentabel zu fliegen sind. Wie berichtet, ersetzt ja die AUA derzeit generell ihre kleinen 50-Sitzer durch größere Flugzeuge mit mindestens 100 Sitzplätzen. Der Grund: Die Kosten eines „Sitzplatzkilometers“ sind auf größeren Flugzeugen deutlich niedriger als bei kleinen. Dadurch kann die AUA erstmals Billigfliegern preislich erfolgreich Konkurrenz machen. Die Kehrseite der Medaille: Auf manchen Strecken mit besonders geringem Passagieraufkommen kann die AUA nicht mehr rentabel fliegen. Hier bieten sich Kooperationen an.

Von Idee angetan

Renate Moser, neben Rolf Seewald Miteigentümerin und Aufsichtsratsmitglied der Intersky, zeigt sich auf Anfrage der VN von der Kooperationsbereitschaft der AUA sehr angetan: „Eine Zusammenarbeit in Form eines Code-sharing-Abkommens wäre ein großer Gewinn für uns und für die Bodenseeregion. Die AUA ist an einem Wendepunkt, und es würde uns ungeheuer freuen, dabei zu sein. Umgekehrt haben wir gezeigt, dass wir auch mit kleinem Gerät erfolgreich operieren können und könnten Strecken bedienen, die für die AUA zu wenig Passagieraufkommen bieten.“ Für die Passagiere würde die Kooperation bedeuten, dass sie unter einer gemeinsamen Flugnummer und mit einem günstigen Durchgangstarif von der Intersky-Basis Friedrichshafen in osteuropäische Geschäftszentren fliegen könnten. Der AUA wiederum würde das zusätzliche Passagiere bringen, die sonst vielleicht den Umweg über das westlich gelegene und daher in Relation zu Ostdestinationen nicht so attraktive Drehkreuz Frankfurt nehmen würden. Als ersten Test kann sich Renate Moser schon heuer im Herbst eine Regionalstrecke nach Österreich vorstellen. Immerhin muss die Intersky unter anderem ein neues Buchungssystem installieren, um unter gemeinsamen Flugnummern fliegen zu können. Die für eine internationale Kooperation notwendigen Vorarbeiten, vor allem in Form des „IOSA-Audits“ (IATA Operational Safety Audit) sind bereits in vollem Gang. Beim Start einer „großen“ Kooperation mit Flügen nach und von Wien ab kommendem Jahr sollte dann alles reibungslos funktionieren.

Unternehmen interessiert

Moser ortet vor allem bei den vielen hier ansässigen Groß- und Mittelunternehmen wie Zeppelin oder MTU Interesse an attraktiven Flugverbindungen über Wien in den Osten. „Das wäre ein enormer Gewinn für den süddeutschen Raum, während Altenrhein weiterhin vor allem für Passagiere aus Vorarlberg, der Schweiz und Liechtenstein attraktiv bleibt.“ Eine darüber hinausgehende Zusammenarbeit ist noch Zukunftsmusik. AUA-Vorstandsdirektor Peter Malanik denkt da schon weiter: Er könnte sich beispielsweise auch ein Code-Sharing beispielsweise zwischen kleineren deutschen Städten und Wien vorstellen. Dazu müsste die Intersky aber eine weitere „Homebase“ in Wien einrichten, was derzeit allerdings noch nicht auf dem Programm steht. Wie berichtet wird die Intersky ihren Flugzeugpark demnächst erweitert. Sie fliegt derzeit mit drei eigenen und einer eingecharterten Dash-8-300. Diese 50-sitzigen Flugzeuge sollen Anfang März 2011 durch eine 78-sitzige Dash-8-400 ergänzt werden, die ab dem Sommerflugplan 2011 eingesetzt werden könnte.

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