“Truppen des Irak und der kurdischen Regionalregierung gewinnen nun mit Unterstützung von Luftangriffen der Koalition Gebiete zurück”, hieß es in der Schlusserklärung des Koalitionstreffens im NATO-Hauptquartier. Dort waren 59 Länder und die EU auf Einladung von US-Außenminister John Kerry erstmals auf Ministerebene, zusammengekommen, um über ihre weitere Strategie zu beraten.
“Langfristige Strategie”
In ihrer Abschlusserklärung bekräftigten die Teilnehmer, dass sie eine “langfristige Strategie” verfolgen wollten, “um IS zu schwächen und zu besiegen”. Dabei gehe es nicht nur um weitere militärische Unterstützung der IS-Gegner, sondern auch um Wege, den Zustrom ausländischer Kämpfer zu der Jihadistenmiliz zu stoppen und den Extremisten finanziell das Wasser abzugraben.
Ein erfolgreiches Vorgehen gegen IS brauche aber Zeit, erklärten die Koalitionsmitglieder. US-Außenminister Kerry sprach von Jahren. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagte, drei Monate nach ihrer Bildung sei die Koalition “natürlich weit davon entfernt, IS besiegt zu haben”. Es gebe aber “durchaus Fortschritte”. So sei es “gelungen, den Vormarsch des IS “zu verlangsamen, überwiegend sogar zu stoppen”.
IS soll “Ideologisch delegitimiert” werden
Weiteres Ziel der Koalition ist es laut Schlusserklärung, “die wahre Natur” des IS bloßzustellen und ihn “ideologisch zu delegitimieren”. Steinmeier sagte, hier seien vor allem die muslimischen Staaten gefragt. Sie müssten klarstellen, dass die IS-Kämpfer, die “brandschatzend und mordend” durch Städte und Dörfer zögen, nicht im Namen des Islam handelten.
Die deutsche Bundesregierung will laut Steinmeier “noch vor Weihnachten” entscheiden, wie sie ihre Unterstützung für die Kämpfer gegen die Jihadistenmiliz im Nordirak ausweitet. Derzeit werde ermittelt, wie Deutschland kurdische Peschmerga-Kämpfer mit Ausbildung und Training unterstützen könne, sagte Steinmeier. Wahrscheinlich sei dabei eine Zusammenarbeit mit anderen europäischen Staaten.
Der “Spiegel” hatte am Wochenende berichtet, Deutschland wolle mit Italien, den Niederlanden und skandinavischen Ländern in Erbil ein Trainingszentrum eröffnen. Bis zu hundert Bundeswehrsoldaten könnten dem Bericht zufolge dort kurdische Kämpfer ausbilden.
(APA)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.