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Internationale Koalition meldet Erfolge gegen Terrormiliz

Langfristige Strategie um IS zu stoppen - Terromiliz soll ideologisch delegitimiert werden.
Langfristige Strategie um IS zu stoppen - Terromiliz soll ideologisch delegitimiert werden. ©EPA
Die internationale Koalition gegen die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sieht erste deutliche Erfolge ihres Vorgehens. Der IS-Vormarsch "durch Syrien und in den Irak ist dabei gestoppt zu werden", erklärte die Gruppe aus rund 60 Staaten am Mittwoch in Brüssel. Der Iran, der nicht zur Koalition gehört, bestätigte indes US-Angaben nicht, wonach er Angriffe gegen den IS im Irak geflogen habe.

“Truppen des Irak und der kurdischen Regionalregierung gewinnen nun mit Unterstützung von Luftangriffen der Koalition Gebiete zurück”, hieß es in der Schlusserklärung des Koalitionstreffens im NATO-Hauptquartier. Dort waren 59 Länder und die EU auf Einladung von US-Außenminister John Kerry erstmals auf Ministerebene, zusammengekommen, um über ihre weitere Strategie zu beraten.

“Langfristige Strategie”

In ihrer Abschlusserklärung bekräftigten die Teilnehmer, dass sie eine “langfristige Strategie” verfolgen wollten, “um IS zu schwächen und zu besiegen”. Dabei gehe es nicht nur um weitere militärische Unterstützung der IS-Gegner, sondern auch um Wege, den Zustrom ausländischer Kämpfer zu der Jihadistenmiliz zu stoppen und den Extremisten finanziell das Wasser abzugraben.

Ein erfolgreiches Vorgehen gegen IS brauche aber Zeit, erklärten die Koalitionsmitglieder. US-Außenminister Kerry sprach von Jahren. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagte, drei Monate nach ihrer Bildung sei die Koalition “natürlich weit davon entfernt, IS besiegt zu haben”. Es gebe aber “durchaus Fortschritte”. So sei es “gelungen, den Vormarsch des IS “zu verlangsamen, überwiegend sogar zu stoppen”.

IS soll “Ideologisch delegitimiert” werden

Weiteres Ziel der Koalition ist es laut Schlusserklärung, “die wahre Natur” des IS bloßzustellen und ihn “ideologisch zu delegitimieren”. Steinmeier sagte, hier seien vor allem die muslimischen Staaten gefragt. Sie müssten klarstellen, dass die IS-Kämpfer, die “brandschatzend und mordend” durch Städte und Dörfer zögen, nicht im Namen des Islam handelten.

Die deutsche Bundesregierung will laut Steinmeier “noch vor Weihnachten” entscheiden, wie sie ihre Unterstützung für die Kämpfer gegen die Jihadistenmiliz im Nordirak ausweitet. Derzeit werde ermittelt, wie Deutschland kurdische Peschmerga-Kämpfer mit Ausbildung und Training unterstützen könne, sagte Steinmeier. Wahrscheinlich sei dabei eine Zusammenarbeit mit anderen europäischen Staaten.

Der “Spiegel” hatte am Wochenende berichtet, Deutschland wolle mit Italien, den Niederlanden und skandinavischen Ländern in Erbil ein Trainingszentrum eröffnen. Bis zu hundert Bundeswehrsoldaten könnten dem Bericht zufolge dort kurdische Kämpfer ausbilden.

(APA)

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