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Internationale Autoschieber-Bande ausgeforscht

Schwarzach - Das Landeskriminalamt Bregenz (LKA) hat einer international agierenden Autoschieber-Bande das Handwerk gelegt. Die kriminelle Vereinigung aus dem ehemaligen Jugoslawien stehe in dringendem Verdacht, seit Juli 2007 in Vorarlberg und einmal in Tirol insgesamt 21 Pkw gestohlen zu haben. 

Fahndungserfolg für das Landeskriminalamt Bregenz: Auf einen Schlag ist es gelungen, Einbrüche in 18 Autohäuser in Westösterreich zu klären. Innert nur sechs Monaten wurden 20 Vorführ- und Gebrauchtwagen allein in Vorarlberg entwendet, ein Einbruch konnte der Autoschieber-Bande auch in Tirol nachgewiesen werden.

Vorführwagen

„Vom Dacia Logan bis zum Jaguar waren alle Marken dabei, die Täter stiegen in Autohäuser von Bürs bis Hard ein”, schildert German Meusburger vom Vorarlberger Landeskriminalamt. Die Vorgehensweise war immer dieselbe: Der Haupttäter, ein 31-jähriger Buschaffeur aus Serbien, stieg mit unterschiedlichen Komplizen in die Autohäuser ein, entwendete die Schlüssel für bereits zugelassene Vorführwagen. „Meistens schlugen sie in der Dämmerung zu”, sagt Meusburger den „VN”. Direkt anschließend wurden die Autos nach Serbien geschafft und von dort in osteuropäische Länder verschoben.

Allein 45.000 von den insgesamt über 300.000 Euro Schaden verursachten die Täter aus Ex-Jugoslawien bei einem Einbruch Mitte Dezember im Götzner Autohaus Mazda Maier. „Der Schaden ist deshalb nur teilweise durch Versicherungen gedeckt, weil alles, was über ein bestimmtes Tagesmaximum geht, vom Unternehmer zu bezahlen ist”, schildert Chef Walter Maier. „Das schlimmste ist aber der Vertrauensverlust, weil man nicht mehr weiß, ob man ein Auto im Freien abgesperrt stehen lassen kann.”

Verräterische Spur

Doch exakt beim Mazda-Maier-Diebstahl verrieten sich die Ganoven. Achtlos weggeworfene Fahrzeugpapiere und eine Radarstrafe auf ihrer Flucht nach Serbien brachten die Ermittler auf die richtige Spur. Sie erließen einen europäischen Haftbefehl gegen den Hauptverdächtigen, den Buschaffeur.

Kommissar Zufall sorgte dafür, dass der 31-Jährige mit einem vollbeladenen Reisebus auf der Strecke Serbien – Österreich auf der A 1 bei Matzleinsdorf (Nahe Melk) wegen einer Panne halten musste. Als die Polizei den Fahrer überprüfte, klickten die Handschellen. Quasi vom Pannenstreifen wurde er in die Haftanstalt Feldkirch gebracht: Der bisher Unbescholtene ist voll geständig, ihn erwarten nun bis zu zehn Jahre Haft. Nach seinen bis zu sechs Komplizen wird noch gefahndet.

Auch wenn 19 von insgesamt 21 entwendeten Autos verschwunden sind: Die Autohändler freuen sich über den Fahndungserfolg: „Es ist eine Genugtuung, dass solche Typen hinter Gitter kommen.”

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