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Intelligente Stromnetze, die nicht nur Strom liefern, sondern auch aufnehmen.

In Vorarlberg hat sich die Art und Weise, wie und wo Strom erzeugt wird, in den letzten Jahren grundlegend geändert.

Während früher große Kraftwerke für die Stromerzeugung sorgten, zählen heute immer mehr kleine und dezentrale Anlagen zu den Stromproduzenten. Ein vermehrter Umstieg auf „Naturstrom“, wie Sonne und Wind, bedeutet aber auch eine Wetterabhängigkeit bei der Erzeugung und weniger Verlässlichkeit. Sogenannte Smart Grids sollen Stromnetz, Lasten, Erzeuger und Speicher intelligent steuern und helfen, dass Strom auch in Zukunft immer verfügbar ist. Es sind aktive Netze mit technisch intelligenten Aufrüstungen, die durch Steuerungen und Regelungen mehr Energieverkehr kosteneffizient erlauben.

Bytes statt Bagger
Gängige Stromnetze kann man vom Energiefluss mit Einbahnstraßen vergleichen. Smart Grids beherrschen den „Gegenverkehr“, wenn z. B. vom Kunden Photovoltaikenergie zurückfließt. Eine herkömmliche Netzverstärkung durch Kabellegungen wäre sehr teuer. Das Große Walsertal ist seit acht Jahren eine Modellregion, wo mit Smart Grid Kleinwasserkraft kosteneffizient eingebunden wird, die seit der Inbetriebnahme 2012 zufriedenstellend funktioniert. Seit fünf Jahren ist das Smart- Grid-Forschungsprojekt „DG Demonetz“ zuverlässig in Betrieb und kann mittlerweile ohne zusätzliche Kabellegungen eine Integration von zusammen drei Megawatt Engpassleistung verzeichnen. Ein mit der TU München abgewickelter Feldversuch bestätigte die Netzstabilität trotz anhaltenden PV-Anstieg.

Walserstrom ist für die Zukunft gerüstet
BREGENZ. (VN-bem) Seit circa acht Jahren gibt es im Biosphärenpark Großes Walsertal das intelligente Stromnetz Smart Grid. Viele Photovoltaikanlagen und Kleinwasserkraftwerke speisen Strom ein, das sorgt jedoch für eine asymmetrische Stromerzeugung. Im Winter ist der Stromverbrauch auch durch den Tourismus besonders hoch, anders ist es im Frühjahr und Sommer, wenn Schneeschmelze und Sonnentage für eine Stromüberproduktion sorgen. In der Folge muss im Winter Strom ins Tal und im Frühjahr und Sommer aus dem Tal heraus transportiert werden. Herkömmliche Leitungen würden an ihre Grenzen stoßen.

Smart Grid statt Ausbau
Früher hätte man im Großen Walsertal zusätzliche Leitungen verlegen müssen. Smart Grid ist günstiger und schont das Landschaftsbild. Die Kraftwerksleistungen werden so geregelt, dass die Spannung konstant bleibt und das Netz weiterhin stabil und verlässlich Strom liefert. Zudem ermöglichen die smarten Leitungen, dass das beträchtliche Potenzial zur Stromerzeugung noch stärker genutzt werden kann.

Die Serie Energie für unser Leben ist eine redaktionell unabhängige Serie der VN mit Unterstützung von illwerke vkw.

 

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