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Inspektion in Udine wegen Sterbehilfe-Fall Eluana

Die Privatklinik "La Quiete" in Udine
Die Privatklinik "La Quiete" in Udine ©APA(Archiv/epa)
Die Polizei hat am Montag im Auftrag der nordostitalienischen Region Friaul-Julisch-Venetien die Privatklinik "La Quiete" in Udine inspiziert, in der sich die italienische Koma-Patientin Eluana Englaro befindet.

Unregelmäßigkeiten seien in der Verwaltung aufgetreten, hieß es. Seit Samstag ist die künstliche Ernährung und die Hydrierung, die die 38-jährige Eluana am Leben hält, herabgesetzt worden.

Nach Angaben des Neurologen Carlo Alberto Defanti, der die seit einem Autounfall vor 17 Jahren im Koma liegende Patientin betreut, dürften bis Donnerstag keine Neuigkeiten im Zustand der Patientin auftreten. Zwischen dem Abbruch der künstlichen Ernährung und dem Tod der Frau könnten 14 Tage vergehen. “Eluana ist eine gesunde Frau, die in all diesen Jahren keine Krankheiten hatten”, sagte der Arzt.

Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi kämpft gegen die Zeit, um den Tod Eluanas zu verhindern. Am Montagabend kommt der Senat (zweite Parlamentskammer) zu einer Sondersitzung zusammen, um das von der Regierung Berlusconi verabschiedete Eildekret zur Aufrechterhaltung lebensrettender Maßnahmen zugunsten von Eluana Englaro anzunehmen. Da Berlusconi über eine solide Mehrheit im Parlament verfügt, dürfte das Gesetz problemlos verabschiedet werden. Noch unklar ist, ob das Parlament rechtzeitig das Gesetz durchsetzen kann, um Eluana das Leben zu retten.

Die Katholiken in Italien mobilisieren sich inzwischen für Eluana. Über 70.000 Unterschriften wurden von katholischen Verbänden an den Staatspräsidenten mit dem Aufruf vorgelegt, Eluana zu retten. Gebetswachen für Eluana fanden am Wochenende in mehreren italienischen Städten statt.

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