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Insider: Porsche-Chef Müller wird neuer VW-Chef

Matthias Müller (vorne) beerbt Martin Winterkorn
Matthias Müller (vorne) beerbt Martin Winterkorn ©EPA
Porsche-Chef Matthias Müller wird einem Insider zufolge neuer Vorstandschef von Volkswagen. Der Aufsichtsrat werde den 62-jährigen Manager am Freitag zum Nachfolger von Martin Winterkorn bestellen, sagte eine mit den Beratungen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters.
Portrait von Matthias Müller


Der 62-jährige Chef der VW-Tochter Porsche war während der Führungskrise im Frühjahr schon als Kandidat für eine Übergangszeit gehandelt worden. Müller ist seit bald vier Jahrzehnten im VW-Konzern: Er lernte bei Audi in Ingolstadt Werkzeugmacher und kehrte nach dem Informatikstudium dorthin zurück. Als Winterkorn 2007 als Chef von Audi an die VW-Spitze wechselte, ging Müller als Produktstratege mit ihm nach Wolfsburg. Nach der gescheiterten Übernahme von Volkswagen durch Porsche, die schließlich mit der Unterordnung von Porsche als VW-Marke endete, übernahm er 2010 auf Geheiß von Piech die Führung der Sportwagenschmiede und trieb den Absatz auf neue Rekordhöhen.

Vergangene Woche noch erklärte Müller im Interview mit Reuters, in einer neuen Konzernstruktur gerne die Leitung der Sportwagengruppe übernehmen zu wollen. Er bezeichnet sich selbst gern als Konzernzögling. Daher würde das VW-Vorstandsmitglied seine Stuttgarter Wahlheimat wohl aufgeben, sollte der Aufsichtsrat ihn rufen.

Vorstände müssen gehen

Zuvor wurde bekannt, dass die Krise beim deutschen Autobauer VW noch weitere personelle Konsequenzen bei den Töchtern Porsche und Audi nach sich zieht. Der für Forschung zuständige Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz muss gehen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Konzernkreisen erfuhr. Auch Audi-Entwicklungsvorstand Ulrich Hackenberg muss seinen Posten räumen.

Der Porsche-Manager Hatz war von 2001 bis 2009 im VW-Konzern als Motorenentwickler tätig – zunächst bei Audi, später bei Volkswagen selbst. Seit Februar 2011 ist er Mitglied im Vorstand der VW-Tochter Porsche. Ein Porsche-Sprecher sagte, man äußere sich nicht zu Personalspekulationen.

Auch Entwicklungsvorstand soll gehen

Laut “Spiegel” ebenfalls ausscheiden soll nach dem Willen der Aufsichtsräte Hackenbergs Nachfolger als Entwicklungsvorstand bei Volkswagen, Heinz-Jakob Neußer.

In Wolfsburg tagte am Donnerstag der Aufsichtsrat der Porsche AG, später sollten auch die Kontrolleure der Porsche-Dachgesellschaft Porsche SE zusammenkommen. Für Freitag ist eine Sitzung der Aufseher des Mutterkonzerns VW geplant. Volkswagen-Chef Martin Winterkorn war am Mittwoch wegen der Affäre um manipulierte Abgaswerte in den USA zurückgetreten.

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