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Innsbrucker Hofburg feierlich wiedereröffnet

Die Innsbrucker Hofburg, die neben Schloss Schönbrunn und der Wiener Hofburg zu den bedeutendsten Kulturbauten Österreichs zählt, ist nach 15 Jahren Restaurierung heute, Freitag, durch Bundespräsident Heinz Fischer feierlich eröffnet worden.

Die Generalsanierung umfasste die Renovierung des Gotischen Kellers, des Barockkellers und des Museumsfoyers sowie die Instandsetzung der ehemaligen Gouverneurswohnung, der Prunkräume und Kaiserappartements. Die Kosten betrugen nach Angaben der Burghauptmannschaft rund 23,5 Millionen Euro.

“Nach Abschluss der Arbeiten sehen wir ein modernes Museum mit didaktischem Anspruch vor uns”, betonte Ilsebill Barta, Leiterin der Abteilung für kustodische Angelegenheiten im Wirtschaftsministerium. Die größte Herausforderung habe darin bestanden, die Anforderungen an ein Museum und jene des Denkmalschutzes unter einen Hut zu bringen. Naturgemäß habe man in historischen Räumen weniger Gestaltungsspielraum, um die Infrastruktur eines Museums einzubauen. Trotzdem seien die unter anderem mit Audio-Guide ausgestatteten musealen Zonen sehr gelungen und böten einiges an Information, erklärte Barta. Darüber hinaus sei es gelungen, den “originalen Raumeindruck” beizubehalten.

Das Bauvorhaben war laut Burghauptmann Wolfgang Beer in drei Abschnitte unterteilt: Die erste Phase startete mit der Restaurierung des Gotischen Kellers, der aus der Zeit Maximilian I. stammte und vermutlich um 1494 errichtet wurde. Die Arbeiten dazu wurden im Jahr 1998 beendet. Danach folgte die Neugestaltung des Museumsfoyers (1999) und die Adaptierung des Barockkellers als Sonderausstellungsfläche (2000). In der zweiten Phase ab 2006 wurde die rund 900 Quadratmeter umfassende Gouverneurswohnung wieder hergerichtet, schilderte Beer. Die dritte Bauphase beinhaltete zum einen die Resaturierung der maria-theresianischen Kaiserappartements samt dem kulturhistorisch bedeutsamen Riesensaal, zum anderen wurde ab 2009 das Kaiserin-Elisabeth-Appartement in seinen Originalzustand von 1860 zurückversetzt.

“Die Innsbrucker Hofburg ist in ihrer jetzigen Form vor allem durch Maria Theresia und ihrem Trauma rund um den Tod ihres Mannes geprägt”, erklärte Barta. Nachdem Franz I. Stephan von Lothringen nach einem Theaterbesuch einem Schlaganfall erlegen war, gewann die Hofburg für Maria Theresia als Gedenkstätte an Bedeutung. Unter anderem ließ die Kaiserin in dem Sterbezimmer ihres Mannes eine Kapelle errichten, deren Altar mit der Pieta und den weinenden Engeln ganz im Zeichen der Trauer stand. Ein anderes Herzstück stelle der Riesensaal der Hofburg dar. Dieser hatte ursprünglich einen Herkules-Zyklus gezeigt, den aber Maria Theresia Mitte des 18. Jahrhunderts verdecken ließ, da ihr seine Darstellungen “zu freizügig” gewesen seien, erklärte Barta. Er wurde stattdessen durch Familienporträts ersetzt und so zu einem “Familiensaal” umfunktioniert. Für den kaiserlichen Glanz sorgen in den Prunkräumen zudem unter anderem rund 18.000 Blatt Gold.

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