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Innsbruck-Kandidat zuckt nach Wahlschlappe aus: "Es hobt's uns goa ned verdient!"

Gerald Depaoli mit Wut-Video nach Wahlschlappe in Innsbruck.
Gerald Depaoli mit Wut-Video nach Wahlschlappe in Innsbruck. ©X/Screenshot
Eine Wahlanalyse der besonderen Art liefert der gescheiterte Kandidat Gerald Depaoli nach der Innsbruck-Wahl.

Die Innsbruck-Wahl am Sonntag sorgte für einige Überraschungen. Grünen-Amtsinhaber Georg Willi fuhr einen unerwarteten Sieg ein, Ex-ÖVP-Vizebürgermeister Johannes Anzengruber schaffte es mit eigener Liste (JA-Jetzt Innsbruck) als Zweiter ebenfalls in die Stichwahl. Eine schwere Niederlage musste hingegen Ex-ÖVP-Staatssekretär Florian Tursky einstecken, der am Wahlabend erklärte: "Wir sind der Neuanfang, die Innsbrucker haben es nur noch nicht verstanden."

Zorniger Depaoli: "Es hobt's uns goa ned verdient!"

Nicht erfreut über den Wahlausgang zeigte sich nun auch Gerald Depaoli, Spitzenkandidat der Liste "Gerechtes Innsbruck", der es mit nur 3,48 Prozent nicht in den Gemeinderat schaffte. In einem auf der Plattform "X" veröffentlichten Video bringt er seinen Zorn zum Ausdruck und ruft den Innsbruckern erbost zu: "Liebe Innsbrucker, ihr habt uns, ihr habt Leute wie uns, mit Handschlagqualität, bodenständig und rustikal, ihr habt uns gar nicht verdient!"

Zu "Abendspaziergang" zum Haus einer Gemeinderätin aufgerufen

Der Rechtspopulist sorgte bereits im Wahlkampf für Aufsehen. Depaoli produzierte nach eigenen Aussagen in den vergangenen sechs Jahren über 900 Videos auf Facebook und ist dabei nicht zimperlich, wenn es um Attacken auf politische Gegner geht. Kurz vor der Wahl rief er zu einem "Abendspaziergang" zum Haus einer Gemeinderätin auf, deren Immobilienkauf in die Kritik geraten war. "Es reicht, der Mob formiert sich bereits", kritisierte Grünen-Bürgermeister Georg Willi die Aktion vor der Wahl.

Anhänger-Sprechchöre für Willi und Anzengruber

Die beiden Kandidaten für die Innsbrucker Bürgermeisterstichwahl in zwei Wochen, Amtsinhaber Georg Willi (Grüne) und Johannes Anzengruber (JA - Jetzt Innsbruck), sind Sonntagabend bei ihren Wahlpartys mit lautstarken Sprechchören von ihren Unterstützern empfangen worden. Willi hob in der Innenstadt auf einem Stuhl stehend zu einer kurzen Rede an und dankte "vor allem meinem Team und meiner Frau". Anzengruber tat es ihm gleich und holte gleich alle Kandidaten auf die Bühne.

FPÖ mit nur einem Sitz, "Gerechtes Innsbruck" raus

Der Wahltag habe auch weitere positive Ergebnisse gebracht, so Willi weiter: "Die FPÖ hat nur noch einen Sitz im Stadtsenat und das 'Gerechte Innsbruck' wird nicht mehr im Gemeinderat vertreten sein." Heute seien insgesamt "unheimliche Dinge passiert" und es gehe nunmehr darum, auch in den nächsten Tagen bis zur Stichwahl "Einsatz und Kraft" unter Beweis zu stellen. 

(VOL.AT, APA)

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