Innerhofer ringt mit dem Verlust von Teamkollege Franzoso: "Ich kann nicht mehr schlafen"

Die Nachricht vom Tod Matteo Franzosos hat die Ski-Welt erschüttert. Der italienische Abfahrer verunglückte bei einem Trainingslauf in Chile tödlich. Besonders hart trifft es die Athleten, die vor Ort waren – darunter auch Giovanni Franzoni und Routinier Christof Innerhofer.
"Ich vermisse dich schon jetzt, Bruder", schreibt Franzoni auf Instagram. "Schau von oben auf uns herab und lächle weiter, wie du es immer getan hast." Die beiden Sportler waren fast gleich alt und eng befreundet.
Innerhofer: "Ich kann nicht mehr schlafen"
Christof Innerhofer spricht in einem Interview mit der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" offen über seine Trauer. "Ich kann nicht mehr schlafen", sagt der 40-Jährige. "In der ersten Nacht bin ich bis 4 Uhr früh herumgelaufen, in der zweiten habe ich mich im Fitnessstudio ausgepowert. Ich bin am Boden zerstört."
Innerhofer war beim Unfall vor Ort. Er fuhr vor Franzoso und erfuhr unten vom Sturz des Teamkollegen. "Vom Sessellift aus sah ich die Menschen unter mir und begriff sofort den Ernst der Lage." Laut Augenzeugen flog Franzoso mit hoher Geschwindigkeit durch ein B-Netz und prallte mit dem Kopf gegen einen hölzernen Schneefangzaun.
Trainingslager abgebrochen
Nach dem Unfall kehrte Innerhofer nach Hause zurück. An Training ist derzeit nicht zu denken. "Ich habe keine Kraft, wie soll ich da ans Skifahren denken?" sagt er. "Ergebnisse zählen nichts im Vergleich zu einem verlorenen Leben."
Viel wichtiger ist für Innerhofer, die Beerdigung von Franzoso zu besuchen, um Abschied zu nehmen. In Erinnerung behält er ihn als "netten, fröhlichen Jungen".
Der Tod seines jungen Teamkollegen hat ihn tief getroffen. Noch am Abend vor dem Unfall hätten sie gemeinsam gelacht, erzählt Innerhofer. Franzoso habe ihn oft um Rat gefragt.
Kein Rücktritt, aber viel Nachdenklichkeit
Trotz der Erschütterung denkt Innerhofer nicht an einen Rücktritt. Die Gefahren des Skisports sind ihm bewusst. "Ich werde wieder aufstehen, wie ich es schon tausendmal getan habe", sagt er. "Aber so einen Moment habe ich noch nie erlebt."
(VOL.AT)
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