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Innauer für Gewichts-Diskussion

Die Problematik des geringen Körpergewichts im Skispringen ist nach den Anschuldigungen des ausgebooteten deutschen Springers Frank Löffler erneut zum Thema geworden. Toni Innauer befürwortet eine Gewichts-Diskussion.

Fest steht, dass trotz der Gegensteuerung durch ein neues Anzugsreglement das Gewicht ein leistungsbestimmender Faktor bleibt. ÖSV-Sportdirektor Toni Innauer sieht aber keine gefährliche Entwicklung in Richtung Magersucht. „Es hat sich gezeigt, dass die Athleten im Winter nochmals abgenommen haben”, erklärte Innauer. Dennoch sieht er das Problem, dass Trainer ihre Athleten in die Magersucht drängen, derzeit nicht. Ein Sportler hätte in einer Vorstufe dieser Krankheit bereits derartige Leistungseinbußen, dass er dies nicht verbergen oder durch gutes Fluggefühl wett machen könne.

Als Mitglied des FIS-Materialkomitees hat Innauer schon vor den jüngsten Aussagen Löfflers die Initiative ergriffen. „Ich habe bereits im Sommer verlangt, dass wir in einer Sitzung ernsthaft die Gewichtsdiskussion führen,” so der Sportdirektor. Aus Innauer spricht auch der Vater: Der Sohn des Olympiasiegers von 1980 springt bereits im Nachwuchskader. „Ich will vermeiden, dass das geringe Gewicht und wenig Essen das Hauptthema in einer Sportlerlaufbahn ist”, erklärte Innauer. Er möchte dem durch neue Regeln vorbeugen und kann sich vorstellen, über den „Body Mass Index” (Skilänge abhängig vom Körpergewicht) eine Lösung zu finden . „Mir wäre es lieber, wenn jemand bei 1,80 m Größe nicht 64, sondern 67 oder 68 kg hätte.”

Bei den aktuellen Mitgliedern des ÖSV-Teams bestehe das Problem einer gefährlich großen Gewichtsabnahme nicht, meinte auch ÖSV-Co- Trainer Stefan Horngacher, der während seiner aktiven Karriere selbst fünf bis sechs Kilogramm „abgespeckt” hat. „Die Entwicklung geht nach unten, aber bei uns wird jeder Sportler beraten.”

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