Ingo Mayr: Gewerkschafter übernimmt Ruder in Tiroler SPÖ
Der Gewerkschafter und Bürgermeister von Roppen steht nun vor der Aufgabe, das “SPÖ-Schiff” in Tirol wieder auf Vordermann zu bringen und vor einem weiteren Absinken zu bewahren.
Die rote Landespartei, seit 1945 in der Tiroler Landesregierung vertreten – zunächst aufgrund des Proporzsystems, ab 1999 als Koalitionspartner der ÖVP -, war bei den jüngsten Urnengängen im Land bedrohlich in Richtung Einstelligkeit abgerutscht. Für den historischen Tiefstand von 13,72 Prozent bei der Landtagswahl 2013, der zwar noch für den zweiten Platz aber nicht mehr für eine Regierungsbeteiligung reichte, machten revoltierende Genossen den damaligen Spitzenkandidaten Gerhard Reheis verantwortlich.
Reheis hatte die Partei seit dem Rücktritt des bisher letzten gewählten SPÖ-Chefs, Hannes Gschwentner, im Juni 2012 geschäftsführend gelenkt, aber auf eine Kandidatur für den Parteivorsitz verzichtet. Seit Samstag kommt die Partei wieder in den Genuss, einen gewählten Obmann zu haben – und auf diesem ruhen jetzt die Hoffnungen der Tiroler SPÖ.
Ob der Reheis getreue Mayr, der bisher landespolitisch nur bescheiden in Erscheinung getreten ist, diese auch erfüllen kann, muss sich erst zeigen. Immerhin hat die SPÖ in der von ihm regierten Gemeinde Roppen bei der Landtagswahl 2013 30,95 Prozent einfahren können, was mehr als doppelt so viel wie im Landesschnitt bedeutete. Ob er diesen kommunalpolitischen Achtungserfolg auch auf die Landesebene transferieren wird können, gilt es, in den kommenden Jahren zu beweisen.
Der Vater zweier Kinder erblickte am 27. Juni 1965 das Licht der Welt. In seinem Zivilberuf ist er Angestellter beim AMS Tirol, wo er seit 2006 auch als Betriebsratsvorsitzender tätig ist. Seit 2004 sitzt er auf dem Bürgermeistersessel von Roppen im Bezirk Imst, dem Heimatbezirk seines “Vorgängers” Reheis. Er ist sowohl in der SPÖ-Bezirksorganisation Imst als auch in der Gewerkschaftsbewegung fest verankert. Mit ihm übernimmt nach vielen Jahren wieder ein FSG-Mitglied das Kommando in der SPÖ Tirol.
(APA)
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