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Influenza-Impfstoff: In diesem Herbst drei neue Virusstämme

Derzeit wird in Europa das Auftreten eines neuen virulenten Virusstamms aus Australien erwartet, der eine schwere Influenzawelle auslösen könnte.

In Australien kam es im Jahr 2007 zu einem steilen Anstieg der saisonalen Influenza-Fälle. Die Zahl der bestätigten Fälle erhöhte sich um mehr als das Dreifache, verglichen mit dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Der Influenza-Impfstoff für die kommende Saison enthält nicht zuletzt deshalb drei neue Virusstämme, hieß es am Dienstag in einer Aussendung des Herstellers Sanofi Pasteur MSD.

Laut australischen Stellen war für die Krankheitswelle hauptsächlich ein neues Influenzavirus des Subtyps A/H3N2 mit der offiziellen Bezeichnung A/Brisbane/10/2007 (H3N2) verantwortlich. Die WHO hat empfohlen, diesen Virusstamm in den diesjährigen Influenza-Impfstoff für Europa aufzunehmen.

Im April 2008 fanden Wissenschafter heraus, dass die A/H3N2-Virusstämme in der Regel zunächst von Ost- und Südostasien aus Ozeanien erreichen und sich dann weiter nach Nordamerika, Europa und schließlich nach Südamerika ausbreiten. Diese Erkenntnisse beruhen auf Analysen, die in den Jahren 2002 bis 2007 an 13.000 Virusproben aus sechs Kontinenten durchgeführt wurden.

Jedes Jahr analysiert das weltweite Influenza-Überwachungsnetzwerk der WHO Tausende von Virusproben aus der ganzen Welt und versucht, Voraussagen darüber zu treffen, welche drei Stämme in der folgenden Influenzasaison wahrscheinlich die größte Bedrohung für die Gesundheit des Menschen darstellen werden. Die Impfstoffhersteller formulieren entsprechend dieser Empfehlungen jedes Jahr einen neuen Influenzaimpfstoff.

Zum ersten Mal seit 20 Jahren wird der Influenzaimpfstoff für die nördliche Hemisphäre in der Saison 2008/09 drei Virusstämme enthalten, die gegenüber dem Vorjahr neu sind. Die Kombination umfasst den neuen A/H3N2-Virusstamm sowie einen anderen neuen Influenza-A-Stamm mit der Bezeichnung A/Brisbane/59/2007 (H1N1) und einen neuen Influenza-B-Stamm mit der Bezeichnung B/Florida/4/2006.

“Es ist bekannt, dass sich Influenzaviren jedes Jahr verändern. Aus diesem Grund benötigen wir jedes Jahr einen neuen Influenzaimpfstoff, und aus diesem Grund muss auch der Impfschutz jedes Jahr erneuert werden”, so Bruno Lina, Leiter des Nationalen Referenzzentrums für Influenza in Lyon in Frankreich. Der Experte weiter: “Die bevorstehende Saison ist insofern ungewöhnlich, als sich unter den drei neuen Impfstämmen einer befindet, der sich in Australien als sehr virulent erwiesen hat. Damit wird es noch wichtiger, den Empfehlungen der Gesundheitsbehörden für die saisonale Influenzaimpfung zu folgen.”

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