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Inflation steigt auf 3,3 Prozent – Strom und Lebensmittel treiben Preise in Österreich

Inflation bei 3,3 % – Strompreise schießen in die Höhe
Inflation bei 3,3 % – Strompreise schießen in die Höhe ©CANVA
Im Juni ist die Inflation in Österreich auf 3,3 Prozent gestiegen. Besonders Strom, Lebensmittel und Gastronomie verteuerten sich deutlich – ein Ende des Preisdrucks ist nicht in Sicht.

Die Teuerung hat in Österreich im Juni 2025 einen neuen Höhepunkt erreicht: Mit 3,3 Prozent liegt die Inflationsrate auf dem höchsten Stand seit Mai 2024. Das teilte Statistik Austria am Donnerstag mit. Hauptverantwortlich für den Anstieg waren erneut die Kosten im Bereich Wohnen, Wasser und Energie, die gegenüber dem Vorjahresmonat um durchschnittlich 5,2 Prozent zulegten. Damit war dieser Bereich für rund ein Drittel des gesamten Inflationswertes verantwortlich (+1,06 Prozentpunkte).

Besonders stark fiel die Preissteigerung bei Haushaltsenergie aus: Im Jahresvergleich verteuerten sich die Kosten hier um 9,6 Prozent – nach 8,9 Prozent im Mai. Zwar blieb Heizöl weiterhin günstiger als im Vorjahr (–9,3 Prozent), jedoch deutlich weniger als im Mai (–13,1 Prozent). Auch bei festen Brennstoffen schwächte sich der Preisrückgang ab (–4,4 Prozent nach –7,8 Prozent im Mai).

Strompreise schießen weiter in die Höhe

Ein zentraler Preistreiber bleibt Strom: Die Preise lagen im Juni um 35,7 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Wegfall staatlicher Entlastungsmaßnahmen zu Jahresbeginn, darunter die Strompreisbremse und Netzkostenzuschüsse, trifft Haushalte nun mit voller Wucht. Gleichzeitig verteuerten sich Netzentgelte und Abgaben, während Förderbeiträge für erneuerbare Energien wieder eingeführt wurden.

Gaspreise wirkten hingegen weiterhin inflationsdämpfend (–9,1 Prozent), während sich Fernwärme kaum veränderte (–0,2 Prozent). Die Mieten stiegen im Juni um 3,9 Prozent – etwas moderater als im Mai (+4,1 Prozent). Die Kosten für Wohnungsinstandhaltung legten leicht auf +2,8 Prozent zu.

Gastronomie und Lebensmittel mit kräftigem Preisschub

Auch Restaurants und Hotels trugen spürbar zur Inflation bei: Die Preise in der Gastronomie stiegen im Jahresvergleich um durchschnittlich 5,5 Prozent, bei Bewirtungsdienstleistungen lag der Anstieg sogar bei 5,6 Prozent. Besonders stark fiel der Anstieg bei Hotelübernachtungen aus – hier stiegen die Preise binnen eines Monats von +3,9 auf +5,5 Prozent.

Im Lebensmittelbereich zogen die Preise im Juni ebenfalls deutlich an. Insgesamt verteuerten sich Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um 4,7 Prozent – nach 3,5 Prozent im Mai. Den größten Sprung verzeichnete Fleisch mit einem Plus von 4,8 Prozent, nachdem der Anstieg im Mai noch bei 2,2 Prozent lag.

Auch bei weiteren Grundnahrungsmitteln setzte sich der Aufwärtstrend fort:

  • Milch, Käse, Eier: +5,2 % (Mai: +4,0 %)
  • Obst: +5,5 % (Mai: +4,6 %)
  • Brot/Getreide: +2,2 % (Mai: +1,7 %)
  • Öle und Fette: +1,5 % (Mai: +0,8 %)
  • Gemüse: +2,6 % (Mai: +0,7 %)

Kaffee bleibt Preistreiber bei Getränken

Ein auffälliges Beispiel für die aktuelle Preisdynamik ist Kaffee: Die Preise für das beliebte Heißgetränk stiegen im Juni um 26,8 Prozent – nach bereits +22,3 Prozent im Mai. Damit bleibt Kaffee einer der auffälligsten Einzelpreistreiber. Alkoholfreie Getränke insgesamt verteuerten sich um 12,0 Prozent. Limonaden entwickelten sich hingegen stabil (+0,1 Prozent im Juni nach +5,1 Prozent im Mai).

Faktenzusammenfassung

  • Inflation Juni 2025: +3,3 % (Mai: +2,9 %)
  • Haupttreiber: Energie, Gastronomie, Lebensmittel
  • Haushaltsenergie: +9,6 %
  • Strom: +35,7 %
  • Mieten: +3,9 %
  • Nahrungsmittel & alkoholfreie Getränke: +4,7 %
  • Fleisch: +4,8 %
  • Kaffee: +26,8 %

(VOL.AT)

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